bis gestern noch steinbeiß davon überzeugt gewesen, in diesem monat die heizung definitiv noch nicht anzuwerfen. auf gar keinen fall, ich wollte die null sehen auf meiner monatlichen übersicht. heute am frühen abend aber recht zügig und gänzlich ohne jeden skrupel diesem meinem hehren vorsatz untreu geworden. und wenn schon, dann auch gleich richtig. sämtliche heizkörper in jedem raum voll aufgedreht, zum testen, ob das alles auch gut funktioniert. nur ein paar minuten, keine sorge, nicht einmal fünf.
alles gut, alles läuft. und nur im wohnbüro hab ich die wärme laufen lassen. weil ich da saß, heute, an einem recht schönen tag, wie mir schien, um die nachgeforderten steuerunterlagen zusammenzustellen. den dritten tag in folge jetzt. oder nein, nicht in folge, aber doch den dritten tag, wenn ich mich nicht täusche. und jeder einzelne von diesen tagen hat sicher seine sechs stunden gehabt, so sieht es aus. aber ja, es hilft ja nicht, nichts. ich muss, denn natürlich gibt es eine frist.
diese frist reicht bis mitten in meine nächste schreibzeit in wien, also habe ich es noch eiliger, denn dahin will ich solche dinge nicht mitnehmen. in wien geht es hinein in ein kapitel, das sich bislang wesentlich komplexer darstellt, als ich mir das gedacht hatte. oder gewünscht. besonders in bezug auf das nicht-sprachliche, das persönliche vielleicht. das, was ich an eigener substanz in die waagschale werfe. ins ungewisse, in eine leere, aus der ich – womöglich oder wahrscheinlich? – nichts zurückerhalte.
was ich bin oder dachte, das ich bin.
ich bin mir gar nicht so sicher, ob es sich mit den steuersachen nicht ähnlich verhält. jemand hat mir gesagt, ich solle das doch einfach mit freude erledigen. da musste ich ein wenig lachen, immerhin. das ist doch auch etwas, in diesen zeiten.