am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

die seele braucht winter

es ist dunkel draußen und in mir. das ist gut, weil es so ist. bald ist dezember.

die unmittelbaren daumen-OP-folgen haben sich weitgehend minimiert. also nicht so, dass jetzt alles wieder wäre wie zuvor. natürlich nicht, das ist ja auch nicht sinn der sache. die schwellung bildet sich langsam zurück, damit ist auch das OP-ergebnis inzwischen ein klein wenig erkennbar. das ist erfreulich. fest umwickelt kann ich mittlerweile auch wieder alles recht gut zweihändig handhaben. tut kaum weh, nur noch an zwei kleinen stellen. ganz generell aber ist vieles an dem daumen ziemlich taub, es brizzelt und sticht gelegentlich bis in die fingerspitze. final beurteilen kann ich das noch nicht. ich weiß nur, dass mir das angekündigt wurde, und das ergibt ja auch sinn. es handelt sich ja nicht nur ein schnitt in der, das heißt eigentlich eher durch die haut, durch alle schichten. es dürfte ja auch unter der haut so einiges passiert sein.

aber ich bin zufrieden, alles in allem. zurück in der arbeit und bei der arbeit, im leben und im schreiben.

ebenso bin ich zurück im listenbearbeitungsmodus des lebens. wie schön!

gestern, nach einer gehörigen weile, die einer schieren unendlichkeit recht nahekam, endlich die neue fritzbox installiert. mit allem, was dazugehört:

  • die furcht, dass es nicht funktionieren wird.
  • weil ich es einfach nicht verstehen kann.
  • dass ich am ende ohne netz dastehen werde.
  • also noch einmal eine ewigkeit.
  • aber ich brauche das netz doch, nicht nur zum bloggen.
  • ich arbeite mit netz, alles immer nur mit netz.

zum glück halte ich mehr als superfreundlichste hilfe. nicht von der anbieterfirma, aber nein. allerbester privatsupport, so allein geht das. so kann auch ich diese technische scheiße bewältigen, bei denen es vorab immer heißt: alles ganz simple, vollautomatisch, dauert keine fünfzehn minuten. das stimmt nämlich nie.

am ende habe ich zwar problemlos wieder netz , ein wahnsinn. aber leider kein telefon mehr. schlicht und einfach, weil der alte telefonkabelstecker nicht in die neue telefonbuchse passt. ich recherchiere also zwei oder drei stunden, mehr oder weniger angepisst, um herauszufinden, was da nun zu tun wäre. andere verbindungsarten oder ein adapter vielleicht, das kann doch nicht so schwer sein. aber ich finde nichts. absolut nichts, nicht einmal einen erkenntnisgewinn kann ich verzeichnen.

vor dem einschlafen frage ich mich, ob das an meinem alter liegt, dieses alles durchdringende nichtverstehen. an der trägheit des winters im menschlichen lebeszyklus. (naja, eigentlich hab ich ja erst herbst.) oder vielleicht doch einfach nur an meinem über zwanzig jahre alten isdn-telefon.

heute, gegen mittag, habe ich ein neues bestellt. für alles andere habe ich keine nerven und keine zeit. im winter.

2 Gedanken zu „die seele braucht winter“

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