am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

grauenhaft müde, den ganzen tag. ob das am wetter liegt? oder am thema?

immerhin war ich fast pünktlich im seminar, früh genug, um diesen blöden prüfungstermin auf nächste woche mittwoch festzulegen. mündlich, auch das noch! da hab ich dann jetzt erstmal zu tun, das material zu sichten, irgendwie in mir zu sortieren, und mich möglichst auch zu erinnern. MEMORY ist damit wieder abgelegt, aber das ist wohl auch gut so. hätte ich nie gedacht, daß ich mich mal für strategische sprachwissenschaftliche prüfungsvorbereitungen derart ‚begeistern‘ könnte. (*schnarch*) scheint aber sooooo unendlich einfach im vergleich dazu, den MEMORYtext jetzt irgendwie abschließen zu müssen. reine struktur, pure wissenschaft, und das ist gut! glaube ich!

auch wenn ich das natürlich nicht glaube. niemals.

denn andererseits, zwei stunden syntax, und ich begreife einfach nicht, was denn um himmels willen ein prädikat sein soll. als hätte ich das nicht schon wenigstens dreimal ‚gelernt‘. und doch nicht finden können. nein, nicht, daß ich es nicht finden würde, im satz, das klappt zur not. aber was ist ein prädikat? was soll es sein? und wofür? warum?

verdammt!

man möchte meinen, daß sich nach ein paar jahrzehnten die warumfragen langsam erübrigen. nicht so bei mir. na, das gibt was, nächste woche, in dieser mündlichen…

wie ausgeschaltet. hab den text weggelegt, zusammen mit dem hirn irgendwie, und dümpel nur noch rum.

auch nicht schlecht.

schnee kann man das bestimmt nicht nennen, was da draußen rumliegt, aber das motorrad wird wohl doch morgen an ort und stelle stehen bleiben. der himmel ist schwer und hängt tief. ein schneehimmel.

morgen dauert dann also alles doppelt. ich muß früher aufstehen, nach dem büro wie eine bescheuerte zum bus, zur uni hoch, und natürlich trotzdem zu spät sein. (aber wenn ich pünktlich sein will, dann brauch ich das motorrad. oder es fehlt mir am monatsende der stundenlohn, und das läppert sich.)

was schreib ich denn da?

na, wie schon gesagt: kein hirn mehr!

daß ich immer wieder vergesse, daß es zeit braucht, bis ein text gewachsen ist. es gilt eben nicht nur die worte aneinanderzureihen, ich muß mir schließlich auch selbst hinterher, irgendwie. und das ist beileibe nicht immer leicht, nicht im geringsten. dementsprechend habe ich heute nur recht grobe arbeiten gemacht, dafür bin ich aber bis zum ende – ja, tatsächlich! wer hätte das gedacht! – vorgedrungen. hinten durchgestoßen sozusagen. jetzt liegen da exakt neun seiten ausgedruckt vor mir, die noch zu überarbeitet sind. ganze neun seiten, und dann ist schluß!!! (aber nein, ich täusche mich nicht, das kann wochen dauern, ich weiß. na, was solls?!) dann ist endlich mal gut!!! fürs erste! ;-)

himmel, was hab ich die schnauze voll von diesem anstrengenden stil, dieser intensität und allerfeinerster feinstarbeit. (zumindest, wenn es so anstrengend ist wie jetzt gerade.) und was war ich froh und überrascht, als ich dahin gefunden hatte, ganz unerwartet, vor sieben jahren. jetzt freue ich mich nur noch darauf, endlich wieder leichter zu arbeiten, wie mit links, vielleicht, etüden spielen. mehr soll es dann erst einmal nicht sein. (obwohl ich natürlich schon anfange darüber zu spinnen. ;-)

dazwischen natürlich immerzu die frage, was das alles soll. derzeit kann ich MEMORY nicht beurteilen, nicht im geringsten, ich bin viel zu nah dran, im detail gefangen sozusagen. ich habe eine vorstellung, eine ziemlich deutliche sogar, von dem was es was es sein soll, meiner meinung nach. aber ich weiß nicht, ob es das tatsächlich ist. und ich könnte es auch nicht mehr dazu machen, wenn es das nicht sein sollte. ich hab da wohl nichts mehr zu sagen. das ding lebt von selbst, und ich bin sein sklave. (oups, wie pathetisch.) so kann ich nur noch mein handwerk ausüben.

wenn es nicht einigermaßen anmaßend wäre, würde ich jetzt sagen, daß ich in diesem augenblick kafka verstehe, der offensichtlich wollte hat, daß sein gesamtes werk verbrannt werden soll, weil es für ihn keinen wert hatte. oder so ähnlich jedenfalls. unglaublich im grunde, aber andererseits auch verständlich. die diskrepanz ist groß, mitunter, unvorstellbar. und es ist schwer zu ertragen, daß man das ziel nicht erreichen konnte, nicht einmal annähernd in reichweite gekommen ist. auch wenn man es nur selber kennt und niemand sonst.

völlig fertig, und immer noch nicht durch, durch die inzwischen sechs seiten. kann das sein? ein ganzer tag, über neun stunden, bestimmt, für lumpige sechs seiten?

seit fünf stunden im text verschwunden, vollkommen abgetaucht. jetzt ist erstmal pause angesagt. dringend! nachher setz ich mich am besten noch ein bißchen mit dem schoßhündchen von pc ins wohnzimmer. da komm ich dann wenigstens nicht auf die idee, zwischendurch mal kurz ins netz zu wollen.

hab ich überhaupt schon was gegessen heute? keine ahnung, macht aber nix, hab ja eh ein paar kilo spielraum. aber kalt ist es geworden.

ganz vorsichtig: der text wird, glaube ich, zumindest hab ich ein richtig gutes gefühl heute. größtenteils auf jeden fall. nur die letzten zwei seiten, die sind ziemlicher käse, da komm ich einfach nicht rein. aber das ist jetzt nicht wirklich verwunderlich. ich hab keine konzentration mehr, keine kraft, kann nicht mal mehr gucken. blöde bildschirmstarrerei, stundenlang. pause! pause! pause! und von zeit rede ich heute lieber gar nicht erst.

die allabendlichen neuigkeiten über den werten herrn bush schrecken mich mehr und mehr. ist das noch erwähnenswert? die uhr tickt. ohne zweifel.

gestern abend noch an korrekturen gesessen, bis spät in der nacht. und zufrieden gewesen, tatsächlich. heute dann, gleich nach dem büro, die nächtliche arbeit in den computer übertragen. und natürlich wieder alle schwachstellen NICHT übersehen können. das ist gut, ich weiß, es ist aber auch übel. weil es wieder zeit kostet, die ich nicht habe. es geht aber auch nicht schneller geht als es eben geht. das funktioniert nicht. das tempo kann ich nicht bestimmen, das ist mir gegeben. geschenkt vielleicht. wenn ich es doch nur annehmen könnte. oder wenigstens wahrnehmen. das wäre doch ein anfang.

noch dazu lebt rund um den kern ein heer von fragen auf, trommelwirbel und säbelrasseln überall. fragen über fragen, die ich mich schwer hüten muß, wieder und wieder beantworten zu wollen. das sind altlasten. fangfragen und fallstricke, die in  sinnlose endlosdiskussionen enden. noch dazu mit mir selbst. dazu bin ich zu müde.

es ist der abschluß, sage ich mir immerzu, das ende von fast sieben jahren arbeit, die tiefer und intensiver nicht hätte sein können. was immer der text letztendlich bedeuten wird. ohne mich. irgendwann. aber jetzt im moment kann nicht leicht sein, nicht mit links gemacht werden.

oder gerade das?

die kleine / lebt jetzt / wohl erstmal / bei mir.

angenehm!

  as years go by … “A circle is the longest distance to the same point”

23h

hab ichs nicht gesagt!? natürlich bin ich wieder am text gesessen, und ich jetzt sogar ein wenig zufriedener mit mir. immerhin hab ich mich durchgeackert, bin hinten wieder raus, kann mir also gleich den kompletten ausdruck ansehen…

oder vielleicht besser nicht?!

draußen knallt und scheppert es schon seit stunden, und dementsprechend ward das arme katzentier schon lange nicht mehr gesehen. erfahrungsgemäß hockt sie dann bis morgen mittag irgendwo in einem der hintersten winkel, unter dem bett oder hinter der badewanne, im staub von wenigstens ein paar monaten, wenn nicht jahren, und traut sich nicht mehr raus in die heimische wohnungswelt. so war das schon immer, seit ihrem ersten silvester, selbst die zwei erdbeben seither hat sie wesentlich besser vertragen. da hat sie nur aufgeschreckt, leicht geduckt mitten im zimmer gehockt und hat mit dem schwanz geschlagen, als wäre das ein gegner, mit dem man es zumindest mal versuchen könnte.

ich selbst mag das feuerwerken auch nur bedingt. gleich um 12 ist es okay, schön wild und bunt. manchmal hänge ich ein paar wunderkerzen aus dem fenster, aber meistens gucke ich nur. völlig zuwider ist mir der verbrannte gestank in der luft, in den straßen, die rauchnebelschwaden. pulverdampf. und die tage darauf, wenn die jungs die blindgänger in die hausflure schmeißen oder mir vor die füße. das mag ich auch nicht besonders.

new years eve in südengland, vor ein paar jahren. draußen, es ist feucht und kühl, aber mit vollmond und lagerfeuer ist das erträglich. und keine kracher, nirgendwo, nur das knistern des holzes. und der geruch von feuer danach in meinem pulli, noch tagelang. L ist jetzt in spanien, R und J reden schon lange nicht mehr miteinander, J ist in hamburg. oder vielleicht doch wieder in england, wer weiß. nur ich bin noch hier, da, wo ich immer bin. ziemlich seßhaft, und ich weiß immer noch nicht, was ich davon halten soll.

unter mir scheint grad die party loszugehen, jedenfalls hör ich auf einmal whitney houston heulen. (verzeihung, singen natürlich.) dabei hatte ich mir gerade überlegt, ob ich nicht ins bett gehe, bin doch ziemlich groggy. aber dank meiner räumlichen eigenwilligkeit befindet der partyraum direkt unter meinem schlafzimmer. selber schuld. na denn prost!

vielleicht zieh ich mir ein paar videos rein, fünf bis sieben folgen ‚Ausgerechnet Alaska‘. :-)))))

ansonsten wünsch ich was!

tatsächlich sitze ich seit stunden und arbeite, bin aber irgendwie nicht zufriedenzustellen heute. der text reißt immer weiter auf, und derzeit finde ich selbst mich kaum noch zurecht. es hilft auch nichts zu wissen, daß es durch einfaches stoisches weiterarbeiten nicht getan sein wird. natürlich nicht! ebenso natürlich werde ich das aber sicherlich heute noch tun. ich kenne mich doch.

gut, ehrlich sollte ich sein. der textanfang fließt ganz gut, da hat sich einiges getan, bis weit über die hälfte, wenn ich mich nicht ganz arg täusche. erst am ende hab ich wirklich festgesteckt, rein gar nichts mehr zustandegebracht. aber irgendwie ist das auch kein wunder. ich suche den abschluß. nein! ich suche ihn nicht. ich bin dabei, ich schreibe ihn, ohne recht zu wissen, was ich da tue.

das ist schon alles ein bißchen viel auf einmal, fragt nach vertrauen, und wo nehm ich das jetzt her, so aus dem stehgreif. ich schlafe schlecht und träume wenig. was mir einfällt, zwischendurch, das ist gut, immer wieder. das ist wert, vertieft zu werden, aber ich kann es kaum halten. zu selten zumindest. und es kommt auch nicht wieder, auf jeden fall nicht oft genug. ganz anders als sonst, mitten in der textarbeit, wenn sich das material genau wie die struktur fast von selbst entfaltet. so vielfältig, daß es kaum zu schaffen ist. aber auf ganz andere art…

ich weiß auch nicht. ist das nun mangelnde konzentration?   oder einfach nur erschöpfung? bin ich es leid? endlich? das wär doch mal was. daß das thema sich langsam erschöpft hat, das ist ja schon länger klar.

dennoch muß der text ja irgendwie mal fertig werden. denke ich zumindest.

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