heute soll das verschobene treffen sein, und ich kann noch immer kaum aus den augen gucken. außerdem weiß ich bis jetzt keine uhrzeit. das wird wohl wieder nix.
alle tage
zerrungen
der schmerz ist nicht das schlimmste, dann schon eher das gefühl von druck und hitze zugleich. vor allem aber verzerrt migräne den tag, die zeit. das telefonat heute morgen hätte auch vor jahren schon gewesen sein können, obwohl ich jetzt immer noch die fremde stimme im ohr habe. auch das gleichgewicht gerät aus den fugen, was am hunger liegen kann, den ich andererseits aber nicht spüre. wegen der übelkeit vielleicht. dazu das licht, natürlich, das durch in den augenhintergrund zu kriechen scheint, den rechten sehnerv entlang, um den schädelinnenraum bis auf die knochen zu liebkosen. das alles ist aber noch harmlos, heute, sonst säße ich jetzt nicht hier. erst die nacht wird es zeigen.
(außerdem ist das handy nicht mehr erreichbar, das vor einer stunde noch nachrichten geschickt hat. vermutlich ist ja nur der akku leer, ich kenn doch diese schlampen, alle. andererseits ist der wagen jetzt seit stunden unterwegs. – abwarten!)
taumel
wieder ein tag, der am frühen morgen mit dem verlangen nach paracetamol beginnt. dementsprechend taumelt alles um mich herum, so kommt es mir vor. was ich auch tue, es versinkt in ferne, in distanz zu mir. ich bin müde, gähne unaufhörlich, und habe den geschmack von wut und angst im mund. oder ist es blut?
what a day!
zirka 10 stunden am stück gebastelt. (und geklebt, hätte ich fast gesagt.) mausschieben ist anstrengender als tippen, soviel steht fest. und bleistiftkritzeleien wären sowieso viel schöner gewesen. (nein, wieder kein wip!) aber nun ist es geschafft, denke ich. nur zufrieden bin ich nach so einem tag eher nicht.
aber morgen wird alles anders, alles besser!
chaos
strukturgerödel ist ja nun wirklich etwas, das ich heiß und innig liebe. normalerweise. eigentlich. das ist besser als bügeln oder aufräumen. das ist ausmisten, ballast wegwerfen. aber heute geht es mir dann doch ein wenig auf die birne. die ganze interne neuverlinkung, die ich mir damit angetan habe, diesen domainumbau ausgerechnet heute anzusetzen. dieses stundenlange ftp-programm-gerödel. ganz und gar ungeplant, das alles, da weiß man nie, wie lange es letztendlich dauert. und nur, um die die nunmehr überflüssige caos-seite so schnell wie möglich ausbuchen zu können. läuft vermutlich eh noch monatelang und ist ohnehin bis dahin bezahlt. wozu also das alles?
um zu merken, daß das faxgerät sich offensichtlich seit monaten ausgeklinkt hat und seither weder raus noch rein funkt. kein großer akt, einfach resettet (what a word!), wie im grunde ständig alles, was an dieser dämlichen telefonanlage hängt. aber mensch, ich hatte schon rumgemotzt, bei dieser zeitungsfirma. warum die mir denn nicht antworten würden, auf meine mehrfach gefaxte anfrage. shit!!!
fliehender wechsel
früher, wenn meine mutter wählen ging, also artig ihr kreuzchen bei der spd zu machen hatte, wie damals alle im noch roten ruhrpott, dann hat mein vater sie immer hinbringen müssen, weil sie allein diese schäbige spelunke niemals betreten hätte, in die sie zur erfülling ihrer pflicht zitiert war. anschließend blieb er aber dann außen vor, ging selbst niemals zur urne, und wenn ihn jemand fragte, warum denn nicht – blödes wahlvolk muß ja schon mal auf die eine oder andere art animiert werden – verkündete er regelmäßig (grinsend?), daß er (leider?) nicht dürfe. meiner mutter war das höchst peinlich, jedesmal, sie war wohl der auffassung, daß die leute nun glauben würden, daß meine vater durch ein schweres vergehen irgendwelcher bürgerlichen ehrenrechte verlustig gegangen sei. und immer hat sie hinterher mehrfach verkündet, daß sie ihn nie wieder dahin mitnähme. hat sie dann aber schließlich doch, natürlich, wegen der spelunke. ging ja nicht anders.
hintergrund der ganzen sache ist, daß mein vater kein deutscher war, sondern – oh schreck, oh graus! – österreicher, wenn auch im pott geboren, also mit der entsprechenden sprachgestaltung ebenso grundlegend ausgestattet wie mit einer, damals noch obligatorischen, unbeschränkten aufenthaltsgenehmigung. wie im übrigen die ganze familie, wie auch ich und mein bruder, zu anfang zumindest. es ist wiederum meiner mutter zu verdanken, daß sowohl ich als auch mein kleiner bruder – als einzige der engls, bis heute, soweit ich weiß – dieses privileg eingebüßt haben und nunmehr eingedeutscht sind. ich für meinen teil erinnere mich deutlich, dem definitiv nicht zugestimmt zu haben, ganz im gegenteil, und in all den jahren, die seither ins land gingen, war mein einziger trost die tatsache, daß es mir, im gegensatz zu meinem vater, wenigstens nicht verboten war, hin und wieder diese kreuzchen machen zu dürfen.
seit einiger zeit, genaugenommen seit mitte mai, denke ich nun ernsthaft darüber nach, ob es nicht möglich wäre, das ganze irgendwie rückgängig zu machen. gut, es ist lange her, vielleicht hätte ich mich schon früher darum kümmern sollen. aber, ich schwöre, diese eindeutschung ist gegen meinen erklärten willen erfolgt. ich selbst habe das wirklich nie gewollt! kennt sich jemand aus mit solchen sachen? es müßte nur schnell gehen, ich hätte die angelegenheit gerne bis mitte september abgewickelt. dann könnte ich mich diesmal auch hinstellen und einfach sagen: ich darf ja nicht.
gestern
danke der nachfrage, aber so schlimm war der tag gestern gar nicht, muß ich im nachhinein feststellen. schlimmer als der mist, der innerhalb von 24 stunden so passieren kann, ist es ja, wenn dazu noch eine gewisse unklarheit kommt. ein unüberschaubarer interpretationsspielraum, der über sämtliche unerträglichkeiten hinaus auch noch energie und zeit beansprucht. dieses aber war kaum der fall.
eine schnelle, klare absage ist allemal besser als das wochenlange schweigen, mit dem man in bezug auf bewerbungsschreiben heutzutage üblicherweise rechnen muß. eigentlich ist man ja diesbezüglich schon gar nicht mehr darauf eingerichtet, überhaupt jemals eine antwort zu erhalten. (außerdem bin ich derzeit bestrebt, diesen nun einmal enstandenen kontakt ein wenig zu verfestigen. wer weiß, ob da nicht doch mal was drin ist. irgendwann. – sieh an! manchmal kann ich auch das!)
auch die daumengeschichte entwickelt sich ausgesprochen gut. tut schon gar nicht mehr weh, wird aber weiterhin gekühlt und geschont. ich habe in dem zusammenhang eine ausgeklügelte technik entwickelt, die kühlkissen unter zuhilfenahme von herrenstofftaschentüchern so anzubringen, daß zumindest tippen kein problem ist. (ich wußte es immer, das ich die dinger eines tages noch gebrauchen würde.) sollte ich mir vielleicht patentieren lassen. und darüber hinaus ist das kühlen an sich bei diesem wetter eine ausgesprochen angenehme sache. ich würde gern überall kühlen, heute.
auch sonst kann ich eigentlich nicht klagen. ich schreib einfach mal das buch fertig, das kann auch nicht jedeR von sich sagen.
und die liebe? ja, die liebe! die ist und bleibt mir ein rätsel. und so bleibt es schließlich spannend.
liebe & denken
nachdenken über die liebe oder so ähnlich. die frage, wie man sein leben öffnet, vertrauensvoll, für andere. die lust und die gefahr der anderen, des fremden quasi umarmen. wie macht man das? ich zumindest bin weit entfernt davon, derzeit. denke ich.
(und die liebe, ein tier, spielt derweil abseits in der sonne.)
liebe & denken
nachdenken über die liebe oder so ähnlich. die frage, wie man sein leben öffnet, vertrauensvoll, für andere. die lust und die gefahr der anderen, des fremden quasi umarmen. wie macht man das? ich zumindest bin weit entfernt davon, derzeit. denke ich.
(und die liebe, ein tier, spielt derweil abseits in der sonne.)