drei tage abwesenheit, fluchtartig sozusagen, eine reise in die vergangenheit hat stattgefunden.
gestern zum beispiel stand ich unvorhergesehen im treppenhaus zu der ersten eigenen wohnung, vor über 20 jahren bezogen. 36m², zwei zimmer mit dachschräge, kochnische mit dachschräge und ein bad, das exakt so lang war wie die badewanne, immerhin. aber keine heizung, bis ich einen kohleofen hinaufgeschleppt und angeschlossen habe. der name auf den klingelschild unter mir – damals – war immer noch derselbe. die frau, die mich stets nachdrücklich zur ordnung gerufen hat, ob es ums flur putzen oder um meine damals noch ausgeprägtere nachtaktivität ging. eine seltsame vorstellung, daß es menschen gibt, die immer noch dort sind, all die jahre.
essen ist wahrlich keine schöne stadt. essen ist langweilig und klein, wie der geduckte nachkriegswohnraum überall, besonders im norden. essen ist eigenartig verschlafen. wie der träge straßenverkehr, der trotz als normal zu bezeichnenden verkehrsaufkommens schon zum linksabbiegen zu zäh unterwegs ist. vielleicht macht es die sprichwörtliche hektik von berlin, daß mir essen diesmal fast gemütlich erschien. zumal auch noch die sonne schien.
während wtal am tag zuvor natürlich verregnet war. kühl und klamm in den ecken und winkeln, in die felsen gedrückt, selbst tief im tal. das grün ist dunkel und satt, wie immer, moose und farne. so sehe ich das, ich kann nicht anders. andere sin anderer meinung, ich weiß. aber nachts prasselt der regen gegen die scheiben. wie immer. (und der kleine caramelmacchiato in meinem liebslingscafé kostet mittlerweile 2,10 €, also 20 cent mehr. das ist auch nicht gerade eine empfehlung, oder?)
heute morgen weckt mich das schaben unter mir. meine handwerker sind also noch da, alles wie gehabt. später singt eine kreissäge ihren grausam hellen dauerton, aber das scheint nicht von unter mir zu kommen. ich trete auf den balkon, um mir einen überblick zu verschaffen. also: im kinderladen gegenüber werden neue fenster eingebaut, ein bohrhammer ist im einsatz. die kreissäge hingegen befindet sich schräg gegenüber, über die kreuzung hinweg, auf dem bürgersteig. obwohl es sich offensichtlich um einen innenausbau handelt. das ist verständlich, wer will schon den ganzen staub in der bude? aber ein wenig komme ich mir umzingelt vor.
alle tage
nachtrag: baustelle
gerade werden steine mit einem riesenwinkelschleifer (oder etwas ähnlichem) getrennt.
heute morgen habe ich nach den drei tagen abwesenheit über 200 mails durchkämmen müssen. weit über die hälfte war spam, ein drittel kam über eine liste, bei der ich mich wohl besser ausgeklinkt hätte für die zeit der abwesenheit. drei waren beruflich wichtig, eine privat. zusammengefaßt finde ich das unverhältnismäßig.
schöne tage
was ich gestern noch für ein allergisches irgendwas gehalten habe, hat sich heute mitsamt fieber zu einer satten erkrankung entwickelt. die nacht kaum geschlafen, sondern in irgendwelchen denkspiralen herumgeirrt. verstärkt durch fieber natürlich. das wiederum nun für einen allgemeinen ermüdungszustand sorgt. gliederbleischwere. es gibt schönere tage. doch auch schlimmere, ohne frage.
daß aber unter mir, nach einem tag gnädiger pause, heute wieder pausenlos gelärmt und geackert wird – das nervt wirklich.
in dog we trust!
der spruch des tages, geklaut bei salamandra. (am 10.06.05, verlinken geht nicht.)
welten
seltsame erkenntnis heute, beinah ein schock, auch jetzt noch. soetwas wie telepathie vielleicht. oder mehr noch? ich kann es nicht sagen. vieles lebt zwischen traum und all den anderen über- oder unterwelten. kein problem eigentlich, alles altbekannt. oder vertraut zumindest, mir sowieso. ich engl.
aber als gemeinschaftsprodukt? quasi. wie soll ich es sagen? daß die vermeindlich leere geste anzukommen scheint, über kilometer hinweg. das ist neu.
entnervt
nach wie vor ist unter mir der tagebau in gang. es knirscht und reiselt, der boden vibriert, vom lärm mal ganz abgesehen. es kann sich nur um entkernung handeln. oder aber entnervung?
darüber hinaus riecht es wieder nach kaltem rauch. kann denn rauch durch die decke? löcher sind noch keine drin. soweit ich weiß zumindest.
außerdem fällt mir gerade ein: muß ich angst um den pc haben? darf der so rumgeschubst werden, wenn er läuft? festplattentechnisch meine ich…