der frau mit den wölfen würde ich nächste woche wirklich gerne beim klavierspielen zuhören…
Hélène Grimaud, 24.02.05, 20h, philharmonie
alle tage
wip?
gerade erst nach hause gekommen. gar nicht so schlecht, die lesung. nicht atemberaubend, aber das habe ich auch nicht wirklich erwartet. grundsätzlich solide, mit netten highlights und einer ziemlichen niete.
will ich jetzt noch arbeiten? (die eine szene, die für heute anvisiert war, steht natürlich. was sonst?)
vertagt
ein schöner tag heute, den wie derzeit immer, fast ausschließlich am schreibtisch verbracht habe. gutes arbeiten, klares denken. daß wieder schnee gefallen ist, habe ich überhaupt nicht bemerkt, obwohl ich doch am fenster sitze. erst jetzt sehe ich es.
eines jedoch fällt mir inzwischen selbst auf. ich denke nicht anderes als den text. organisatorisch passiert nur das nötigste, einkaufen usw., persönlich dagegen geschieht überhaupt nichts. was die traurigkeit macht, wurde ich neulich gefragt. es war wohl die liebe gemeint, das habe ich gerade noch verstanden. mehr aber auch nicht.
die liebe ist vertagt, mehr kann ich dazu nicht sagen. obwohl das möglicherweise kein besonders guter ansatz ist. andererseits ist sie das schon seit jahren. vielleicht kommt es da auf ein paar tage nicht mehr an.
english, unbroken
ein nachmittag und abend mit L, die aus spanien zu besuch ist, den wir fast ausschließlich in englisch verbracht haben. schließlich ist sie engländerin, und früher haben wir fast immer englisch gesprochen. so hat sie sich dann auch wieder beschwert, daß ich sie nie deutsch sprechen lasse und daß deshalb ihr deutsch nie so gut werden wird wie mein englisch. wenn man bedenkt, mit wievielen fehlerquellen ein einziger deutscher satz allein durch die fälle und artikel aufwarten kann, dann ist das vermutlich relativ. englisch ist dagegen leicht mal verquasselt, wird dafür dann aber in höheren gefilden richtig schwer. und geschrieben erst recht, wo wahllos ein- und derselbe laut höchst variabel dargestellt wird. da käme ich ohne rechtschreibprogramm und babylon schwerlich zurecht.
sprechen dagegen geht immer, auch wenn meine zunge sich zunächst doch ein wenig öfter verhuddelt hat als früher, als wir uns regelmäßig gesehen haben. aber auch das hat sich gelegt, nach ein paar stunden.
so bleibt englisch, so eigenartig das sein mag, die sprache der liebe für mich. vor fast 25 jahren von T so eingeführt und wohl für immer.
darüber hinaus eine nette, ausgesprochen entspannte zeit mit vielen themen und reichlich ideen. da L in spanien an der uni deutsch für anfänger unterrichtet, werde ich ihr demnächst wohl ein paar einfache stories schreiben, die sie mit dem kurs lesen kann. es scheint diesbezüglich nichts vernünftiges zu geben. und wer will schon kinder- oder gar bilderbücher lesen? am besten lese ich es auch noch ein, und sie kann dann vor ort meine kollektion an all ihre studenten verticken. wer weiß? einen probeanlauf ist es zumindest wert. kommt mir vor wie eine arbeit zwischen literatur und journalismus. thematisch ein bißchen was deutschkulturelles (gibt es sowas???) wäre ja vielleicht nicht schlecht. dazu die eine oder andere gute story.
vollmilchschokolade heißt auf katalanisch übrigens: XOCOLATA AMB LLET. keine ahnung, wie man das aussprechen könnte. vor allem das doppelte L am anfang. schmeckt aber.
mickrig
ich beende den tag mit einer mickrigen bilanz. ein paar ausdrucke, wie absehbar, ein wenig gewonnen überblick über die ausschreibungslage. darüber hinaus war ich klopapier kaufen, immerhin. ansonsten freue ich mich aufs bett, aufs lesen. ganz und gar ungehemmt, ohne jegliches schlechtes gewissen. denn in den text geht es ohnehin erst morgen wieder.
tage mit zeit zum nachdenken sind übel, derzeit. wie tief sitzt die selbstverachtung? wie lang muß man nach den wurzeln graben? reicht nicht ein leben?
außen vor
das verbot von studiengebühren ist gefallen, habe ich gerade gehört. es geht mich ja nichts mehr an, ich bin ja raus aus dem spiel. noch vor einem jahr hätte ich angstkrämpfe gekriegt, in der gewißtheit, daß mir meine art von leben und lernen quasi verboten werden soll. das loch, in das ich gekrochen bin, damit wenigstens ein bißchen von mir bleibt. jetzt bin ich längst anderswo, nach vorn geflüchtet, aber anders ist es im grunde nicht. letztendlich ist es derzeit überall irgendwie gleich. zumindest, wenn man eigene vorstellungen vom leben hat. man kämpft und kämpft um das eigene. man wird ausgelacht dafür. und am ende schweigt man. sowieso.
kommentar zum alptraum von Achatz von Müller, via kulturzeit. (wieder mal.)
migräne?
nicht wirklich, vielleicht noch nicht. mit solchen aussagen bin ich vorsichtig. oder aber es hält sich in grenzen mit der neuartigen, selbstverordneten globoli-kombinations-therapie. das wäre immerhin schon das zweite mal. allein, ich glaube nicht an hoffnung. das geht dann doch immer nach hinten, letztendlich.
auf textarbeit habe ich aufgrund des grundsätzlich maladen zustands heute aber dennoch verzichtet. ich drucke auszüge aus, für (vermutlich sinnlose) stipendienanträge, putze die entsprechenden exposés und werde gleich wohl endlich die kolumne fertigstellen. auch etwas, was nicht so recht gelaufen ist. was solls.
dann gibt es da noch stapelweise andere dinge abzuarbeiten. auch für grundverdumpfte tage gibt es allemal genug zu tun.