jenseits hiesiger (weitgehend unsinniger = planetopia) diskussionen über blogs: kulturzeit über weblogs im iran.
blogs & tweets
nachlese, 19.12.
sonntagabend im wedding, da war ich bis jetzt noch nie. aber man liest ja so einiges. andererseits, was soll mich schocken, seit ein paar monaten wohne ich in neukölln. tags, abends und sogar nachts. geht schließlich auch.
es ist kalt draußen. das ist kein grund.
lesung ist immer gut. soviel lesung gab es in wtal nie. täglich könnte ich hier irgendwo zu einer lesung. das schaffe ich gar nicht, schon allein finanziell. warum also dieses blogding? ausgerechnet. ist das meine welt?
bloglesungen sind so etwas wie familientreffen, muß ich schnell feststellen. große familientreffen, solche, wo man selbst die eigenen verwandten nicht erkennt. oder die namen nicht mehr weiß. so werden dann höflich aber bestimmt vorstellungsrunden absolviert. weißt du noch, kennst du doch, onkel bov und tante don. klar doch, kenn ich. nie gehört. die stattkatze (scharzes schaf der familie? – wie komme ich denn jetzt darauf? – die lederhose?) guckt mich an, ganz direkt, einen augenblick lang. als wüßte sie, wer ich bin. was aber nicht sein kann. es ist gerade erst ein paar sekunden her, daß ich mitbekommen habe wie – neben ein paar anderen, mir gänzlich unbekannten urls – auch auf sie gezeigt wurde. seltsam, denn wir kennen uns ja doch, irgendwie. ich könnte also, wenn ich wollte. tu ich aber nicht. wie auf einem familientreffen eben, da passe ich auch nie wirklich. weil es mir nicht paßt.
also höre ich im folgenden zu. frage mich dabei, ob man aus blogs lesen muß, ich meine vorlesen. sind sie dazu da? aber wozu überhaupt? eine mischung aus popliteratur und poetry slam, denke ich nach einer weile. ich lache, hin und wieder. manchmal nur, weil mich an dinge erinnere. das kenn ich, das war bei mir auch so. warum hab ich das noch nie aufgeschrieben? da muß ich eben lachen. manchmal lache ich, weil es so lächerlich ist. verzeihung, aber banalität war auch dabei. zuviel, für meinen geschmack. anderes trifft tief. das vollverklinkerte rüttenscheid. ja! das ist essen, da bin ich geboren. ich erinnere mich. bruder parka sei dank. da könnte ich glatt mal wieder in radiergummis beißen wollen.
später sitze ich da, mit den beiden, mit denen ich gekommen bin. schwester fragmente und cousine modeste unterhalten sich über literatur. es ist mir zu laut, um wirklich mitreden zu können. zu verraucht, um mich an alkohol zu wagen. der migräneschädel warnt inständig. zum glück. obwohl das vielleicht geholfen hätte, für den moment.
die berliner blogszene (sagt man so?) scheint mir vorwiegend aus jungen männern zu bestehen. oberflächlich und banal? nein, das wäre ein vorurteil. vermutlich. aber kaum jemand ist so alt wie ich. denke ich. besonders die frauen, könnten fast meine töchter sein. (außer die beiden, mit denen ich herkam, versteht sich. obwohl, rein rechnerisch… und streng biologisch…) was will ich also hier?
aber wer weiß. in der familie täuscht man sich ja auch. immer wieder.
eigentlich
ich weiß gar nicht, warum ich hier immer diese blöden abkürzungen verzapfe. ich kann das eigentlich gar nicht leiden. ich kann es nicht nur eigentlich nicht leiden, ich kann es absolut überhaupt nicht leiden. ich finde es gar abscheußlich.
tut mir leid. wird nicht wieder vorkommen. (außer die, die nun mal schon eingeführt sind.)
:-(
meine zweite heimat bei twoday (ad acta : ad absurdum) ist mittlerweile immer häufiger platt! zum beispiel jetzt gerade wieder einmal.
durchgesehen
so schlecht sind sie gar nicht, die bilder, die (s)ich hier eher zufällig zusammengefunden habe(n). lange zeit hab ich mich diesbezüglich zurückgehalten, vielleicht hat es mich auch einfach eine weile nicht interessiert. bilder statt worte, das ist ja nicht wirklich so mein ding. auch jetzt gibt es lediglich ein paar alltagsnahe berlinbilder. für mehr langt es derzeit einfach nicht. aber es fängt an wieder spaß zu machen.
opening
kein großartiges design, das kann ich gar nicht. hier also die minimale blogversion, fürs erste. kleinigkeiten werden sich vielleicht noch tun, irgendwann, aber sicher nichts besonderes.
außerdem steht der andere umzug, der eigentliche, persönliche unmittelbar bevor. ich hocke zwischen kisten und stapeln, es staubt und müllt um mich herum. interessant, die dinge nach größe zu ordnen, nach material vielleicht, aber nicht mehr nach thematischer zugehörigkeit. außerdem wird offensichtlich, was zuerst verpackt ist, entbehrlich, offensichtlich. die musik war dabei, oh wunder. was länger bleibt, ein wenig zumindest, sind die bücher. aber morgen vermutlich, da hilft nichts. was also bleibt bis zum schluß? der pc, denke ich. und der fernseher, du liebe zeit. aber mehr kultur schaffe ich derzeit nicht.