am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

der leere raum

gestern im kino gewesen, tilda swinton lasse ich ja selten aus. the room next door agiert in dem schweren gelände des freiwilligen, selbstbestimmten sterbens im schwerkranken zustand. im grunde ein dankbares, ein reiches und wichtiges thema, und in dieser film findet auch vieles davon. vieles andere aber leider gar nicht, im gegenteil, es wird so manches wieder zerstört. und das liegt nicht nur an dem almodóvar-typischen pathos, dem zuviel an musik und bildkomposition. es sind vor allem die vielen beziehungserklärung in dialogform und die banalität der vorgetragenen psychologie, vielleicht.

am ende findet der tod als inszenierung statt, wie ein vollendetes hopper-gemälde. und die komplexität von beziehungen, insbesondere die mit blutverwandten, löst sich, wie von allein. nur weil jemand gestorben ist. so kenne ich das nicht, nein. so ist das nicht. da fehlt etwas, das leer bleibt. nicht gut leer, nicht zur freien verfügung beim zusehen. sondern einfach ein nichts.

aber natürlich ist es eine wonne, in tildas gesicht zu sehen, ganz nah, ganz dicht, wie so oft. je älter sie wird, desto eigener, real weird. wie nicht von dieser welt.

kleine kreise

bemühe mich wieder einmal verzweifelt, einen teil der monumentalverfimlung von „der herr der ringe“ anzuschauen. gelegenheiten gibt es ja wahrlich genug, das material läuft ja im fliegenden wechsel mit „harry potter“ abwechselnd auf vox und rtl. in ganz kleinen kreisen sozusagen.

allein, es ist mir unmöglich, wenn ich darin kluge sätze hören muß wie: „ich habe in die zukunft geblick und ihren tod gesehen.“ das haut mich um, das ist so tragisch und genial.

mannomann, soviel zukunft kann ich auch, jederzeit.

inklusion (angeregt durch gaby köster)

ich oute mich jetzt mal: ich bin kein comedyfan. ich stehe nicht auf pastewka oder mittermeier, schon gar nicht auf den barth. na gut, helge schneider und die engelke, an denen komme auch ich manchmal nicht vorbei. und loriot natürlich, grandios. (bis auf die filme.) so ist mir auch gaby köster nicht vertraut, zuletzt habe ich sie wohl im wdr gesehen, mit einer kleinen comedykolumne in der aktuellen stunde. wenn ich mich recht erinnere. das mag an die 15 jahre her sein, wenn nicht noch länger. der rtl-kram danach hat mich nicht sonderlich interessiert.

so war mir bis vor kurze auch ihr verschwinden gar nicht bewußt, die mediale wiederkehr dagegen habe ich mitbekommen. und was soll ich groß dazu sagen, ich bin ja wie gesagt kein fan. da promotet eine ihr buch, und das macht sie  gut und souverän. da ist eine ins berufsleben zurückgekehrt. in ein ziemlich verändertes berufsleben, wie mir scheint. da versucht eine, sich umzuorientieren. stefan niggemeier hat das alles heute bereits deutlicher gefaßt.

wie eigenartig, denke ich, einem menschen die berufsausübung in der öffentlichkeit übelzunehmen. und ich denke auch an den großen kerl hier am neuköllner postschalter. auch er einseitig beeinträchtigt, vermutlich durch einen schlaganfall. schaukelnd der gang, aber sicher. die linke hand so gut wie unbenutzbar, höchstens zu groben hilfsdiensten fähig. insgesamt geht die arbeit natürlich etwas langsamer als die der anderen. und vor dem schalter stehen die menschenschlangen, die mit jeder postfilialschließung länger und länger werden.

ich stelle mir also vor, wie dieser mann einst in den beruf zurückgekehrt sein mag und damit in die öffentlichkeit. vielleicht war er vorher postzusteller, hat womöglich zunächst grob überschlagen, ob und wie diese tätigkeit wieder möglich sein könnte. und ist nach reiflicher überlegung zu einem grundsätzlich negativen ergebnis gekommen. vielleicht hat er auch über eine verrentung nachgedacht und ist zu dem schluß gekommen, daß ihm die paar kröten nicht für den rest seines lebens reichen sollen. so steht der mann nun also schon seit jahren, soweit ich weiß, hinter dem postschalter, versieht seinen dienst mit all dem ohnehin üblichen kundengezeter und -gemecker bei der post. an vorderster front sozusagen, verbunden mit allen groben und feinen arbeiten, die dazu gehören. alles in seiner eigenen zeit. und alles meistert er allein, auf seine art, soweit ich das beurteilen kann.

weiterhin stelle ich mir vor, ich würde mich nun also vor diesen mann stellen und ihm sagen, er solle doch bitte zu hause bleiben, wenn er mir nicht erzählen mag, was denn mit ihm passiert sei. und überhaupt könne er seine briefmarken behalten.

seltsame vorstellung. denn briefmarken waren schließlich sein job und sind es heute noch. (vermutlich. gefragt hab ich ja nicht.)

die ballin

zur zeit läuft ja die frauenfußballweltmeisterschaft, und ich schaue hier und da mal rein in so ein spiel. die sind nämlich richtig spannend. wie das so ist beim fußball quatschen da dann immer mehr oder weniger eloquente reporter ihre erkenntnisse über gott und den ball über das bewegte bild. und manchmal quatschen die einen ganz schönen quatsch. das gehört zum fußballgucken, ich weiß.

trotzdem wüßte ich jetzt einfach mal gern, was eine frauenfußballerin ist. und ob es auch männerfußballer gibt. oder vielleicht männerfußballerinnen? oder frauenfußballer? tja.

[Luise F. Pusch hat dazu natürlich auch was zu sagen: in Richtung Männermannschaft oder so ähnlich. frauenmannschaft, männerfrauschaft? was da wohl noch alles geht?]

angst

aus versehen scobel eingeschaltet, das tue ich sonst nie. was vielleicht ein fehler ist. das gegenteil von vertrauen ist nicht mißtrauen sondern angst, sagt er. und das stimmt.

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