am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

filmfilm?

sat1 hat ja geraume zeit immer wieder trailer für den sogenannten filmfilm gesendet. irgendein schicker schinken, vorzugweise am wochenende gesendet. war das so? jedenfalls gibt es das jetzt, glaube ich, nicht mehr. ich habe zumindest schon lange keinen solchen hinweis mehr gesehen. oder dieses ‚filmfilm‘ gehört. das ist wirklich zu dumm. ich hatte die ganze zeit gehofft, daß ich vielleicht doch noch herausbringe, was denn dieses blöde ‚filmfilm‘ eigentlich zu bedeuten hat.
tschüßtschüß, ich muß jetzt über wienwien lesen. (oder hätte es ichich heißen müssen?)

tv-flucht

nebenbei lief bis eben der erste teil von die flucht. ich hab mich dabei erwischt, wie ich versehentlich zur zeitung gegriffen habe, die eigentlich schon ausgelesen war. zum gähnen, dieses hochgelobte ding. sorry. ich bin wohl instinktiv geflüchtet. innere emigration oder so ähnlich.
außerdem kommt mir das alles reichlich bekannt vor, die handlung, die figuren. vielleicht gibt das thema ja nicht mehr her, keine ahnung. aber ich kenne den grantiggütigen großvater, der sich erschießt, bevor die russen kommen. und den strammen schwiegersohn auch, der die uniform bis zum bitteren ende trägt. ich kenne das herrenhaus mit der reihe von bediensteten auf der treppe ebenso, wie die französischen zwangsarbeiter. und zwar aus poenichen, einem anderen fiktiven pommernkaff.
jauche und levkojen, eine wwf-serie aus den siebzigern. klingelt da was? ich persönlich muß leider sagen, daß mich das heutig gesehene remake nicht wirklich überzeugt. die figuren vor allem sind zu flach. und die geigen zu sehr im vordergrund. poenichen damals hatte witz, trotz allem. und kraft.
so steht also jetzt christine brückner gegen tatjana gräfin dönhoff. und ulrike bliefert gegen maria furtwängler. (die mit der langen nase.) die literarischen vorlagen kann ich nicht vergleichen, ich kenne nur die bücher von der brückner. solide arbeiten, von denen ich damals viel gelernt habe. aus heutiger sicht ein wenig kitschig vielleicht. dennoch, ein mir unvergessener impuls.
doch wer kann, erinnere sich bitte an die darstellung der maximiliane von quindt. die hat eine grandiose ulrike bliefert (deren page man leider überhaupt nicht verlinken kann, weil da sofort musik losdudelt, die nicht abzustellen ist. sowas mache ich nicht, sorry.) seinerzeit exzellent durch die jahre geführt. die hauptfigur wurde ab dem alter von ca. 16 bis in die 60 hinein von ihr dargestellt, ohne daß sie in irgendeinem alter an glaubwürdigkeit verloren hätte. weder als strammes bdm-mädel, noch später als fischbratbudenbesitzerin oder als späte cabriofahrerin in amerika. (oder war es schweden?) das hat doch was. das ist ziemlich unschlagbar, möchte ich meinen. (wen interessieren da noch die paar kilo, die de niro irgendwann mal zu- und wieder abgenommen haben soll, vor langer zeit.)

kdd

kriminaldauerdienst ist ein selten dämlicher titel für eine mehr als gelungene deutsche krimiserie. die beste seit langem. ein klein wenig themenüberladen vielleicht und ein bißchen zu kamerafahrig, aber das ist ja gerade in. ansonsten kommt kdd gänzlich unZDF daher. und total berlin natürlich!

programmhinweis

schon wieder tv. man könnte meinen, ich hätte nichts besseres zu tun.
aber Wilbur wants to kill himself darf man halt auf gar keinen fall verpassen. heute abend, mitternacht, im ersten. (man achte insbesondere auf den horst. nicht, daß der übersehen wird.)

schwarz-weiß?

das zdf zeigt ein paar alte kommissarfolgen, wohl wegen des todes von herbert reinecker. schrecklich, diese dialoge, in denen alles wenigstens dreimal gesagt wird. („sie richtet sich zugrunde. das hast du doch gesagt, daß sie sich zugrunde richtet? jetzt richtet sie sich zugrunde. ich habe das verstanden, herr kommissar. daß sie sich jetzt zugrunde richtet.“) aber es erlaubt natürlich schöne zooms und kamerafahrten, die es heute, in fernsehserien zumindest, gar nicht mehr gibt. alles nur noch schnitt und gegenschnitt, man muß gar nicht mehr hinsehen.
folge 38, die gerade läuft, grauroter morgen, wurde mir seinerzeit, in den frühen 70ern also, ich war allerhöchstens 10, als drogenaufklärungsfilm verordnet. man stelle sich das vor, sabine sinjen, lallt sich durch die szenen, träumt von der isarsonne, wo sie dann ja auch suchtselig (heute würde man wohl sagen voll drauf) erschossen wird. neben ihr im gras die gitarre. und meine mutter sitzt neben mir, paßt auf, daß ich auch schön aufpasse, wie das so ist mit den drogen. schrecklich und tödlich.
das sollte mir wohl angst machen, aber wenn ich mich recht erinnere, fand ich die story damals eher unverständlich. diese armselige tochtergestalt, kraftlos, dagegen die hartgesottene mutter, mit allen wassern gewaschen. und zum schluß der mördervater als letzte rettung, die dann doch keine ist. natürlich nicht. später schien mir die sache reichlich harmlos dargestellt. zu sauber, beinah clean. die leute in den straßen sahen anders aus.
ich weiß nicht, bis heute nicht. wirklich nicht, ich kann es einfach nicht sagen, herr kommissar. wenn sie mich jetzt fragen, ich wüßte es nicht. (aber ja doch, ich kann auch mit solchen doppeldopplungen spielen. ;-) vielleicht waren die münchner fixer ja damals sauberer als die bei uns. zumal wenn sie einen reichen papa in augsburg hatten. wer weiß?

programmhinweis

heute abend in der kulturzeit geht es über wortgewalten.
von dem, was ich lese, stimme ich definitiv zu, bis hin zu der feststellung, daß trotz allem wortgewalt letztendlich nicht mit körperlicher gewalt gleichzusetzen sei. obwohl es andererseits gerade da brenzlig wird. mündet die körperliche gewalt nicht in körperliche verletzungen, sondern bewegt sie sich lediglich im bereich der demütigung, so ist meiner erfahrung nach die sprachliche vernichtung um ein vielfaches nachhaltiger. und zwar gerade aus dem im beitrag angeführten grund der auf dem gebiet durchaus möglichen flexibilität. schließlich könnte alles immer auch nur ein witz gewesen sein. oder?

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