am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

jemand sitzt auf mir und schlägt mir mit spitzen fingern in den rücken. nennt es massage oder so. ich habe keine ahnung, wer das ist. und kann mich nicht entschließen. aufwachen oder genießen?

umzüge, neue räume, große lichte fenster überall. was nach dem aufwachen wenig machbar erscheint.

kurz nach acht wunderbar erholt wach geworden. noch einmal kurz umgedreht und in einer knappen stunde ein paar üble träume eingesammelt. so geht der tag. wohl weiter.

irgendetwas polliges arbeitet sich seit zweidrei tagen durch meinen körper, macht mich gereizt, verschmerzt und müde. wobei ausschlafen auch nicht hilft, denn dann kommen die bilder. heute morgen ist ein flugzeug abgestürzt, direkt vor dem fenster meiner neuen wohnung. in dem flugzeug saß mein vater. das wußte ich genau, fand es aber nicht so schlimm. er ist ja schon tot, dachte ich noch. dann kamen die neuen nachbarn.

ich lebe in einer wunderbaren wohnung, in einem tollen haus, das einer schrecklichen frau gehört. niemand versteht das, aber alle wissen es. alle meiden die frau, wo es nur geht. und sie lieben das haus. dann wird bekannt, daß sie jemanden getötet hat. ihren sohn oder bruder oder mann, den sie zerstückelt und nach und nach im ofen verbrannt hat. niemand konnte ihr etwas nachweisen, aber alle wissen es. es kommt sogar im fernsehen.

eigentlich wollte ich längst ausziehen, aber die bilder an den wänden sind zu schön. die farben und das licht. ich liebe diese wohnung. ich weiß, wer sie sind, sage ich der frau, wenn sie nachts in mein schlafzimmer kommt. dann geht sie wieder, jedesmal. alle wissen das, aber niemand versteht es. auch ich nicht mehr, nach dem aufwachen.

von lisa geträumt, von ihrem sterben. meine mutter war auch dabei. eigentlich war es ihr tier, aber ich war zuständig. und an allem schuld natürlich. das ist okay. aber es gibt schönere samstage, muß ich sagen.

vom fliegen geträumt, vom schweben. ganz real, wie als kind.

urlaub mit der familie. das heißt mit dem auto durch ganz deutschland bis irgendwo in den alpen. ich bin bald am ende meiner kräfte, aber wir stehen immer wieder im stau. zum glück. in österreich dann kann ich nicht mehr weiter. wir stehen gerade wieder, und plötzlich habe ich vergessen, wie das geht. wie ich eigentlich mit dem auto mithalte, denn es gibt kein trittbrett, keine griffe, keinen halt. nirgends. ich weiß es einfach nicht mehr. laufe ich etwa? eine langsame kurve nach links schaffe ich noch, dann gebe ich auf. es tut mir leid, sage ich immer wieder, ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr. dann lasse ich los und sitze im straßengraben. das ist eine erleichterung. alles ist ruhig, die kolonne rollt langsam an mir vorbei. ich sehe nicht, ob das familienauto anhält.  ich kann es nicht ändern. es tut mir leid, sage ich, immerzu im kreis. es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir leid. dann höre ich, daß da keine worte kommen, nur ein keuchen. ich schließe den mund und lecke die lippen. und wache auf.

übernachtungsbesuch bei einer freundin, die fünf recht punkige katzen hat. zwei neonrote, eine neonblaue und eine neongrüne. (nach den aufwachen kurz nachgerechnet.)

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner