am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

plötzlich sitze ich ihr gegenüber. sie auf einem stuhl, ich auf einem stuhl. sie sagt nicht viel, nur, daß sie mir nichts zu sagen hat. dann geht sie wieder.
ich bin fassungslos. sie hat sich nicht verändert, sage ich. sie hat sich in siebzehn jahren überhaupt nicht verändert.
es ist beinah soetwas wie bewunderung in mir, muß ich zugeben.

sie habe mich noch nie so fröhlich gesehen, sagte mir gestern jemand. ob es mir gut ginge. ich weiß keine antwort, auch heute nicht.
aber ich träume. ich bin ein maiskolben, frisch gegrillt, und esse mir selbst die körner vom leib. übrig bleibt der harte, ungenießbare kern, der üblicherweise weggeworfen wird. doch das ist sicher keine antwort.

geträumt, daß ich wegziehe aus wtal, wieder einmal. im büro, ein letztes mal, suche ich nach meinem pc-platz, den ich aber nicht finden kann. wieso auch, ist ja alles schon so lange her. selbst die menschen erkenne ich, erkennen mich nicht mehr. in der alten wohnung unterm dach liegt die sache anders, ist es wesentlich anstrengender. ich habe nicht mehr viel zeit, und ich muß noch unmengen von schrott beseitigen, irgendwie wegschaffen. ganz allein. ich hatte keine ahnung, daß es noch soviel ist. ich beeile mich, ich strenge mich an. ich reiße die ganze hütte einfach auseinander, interessiert doch eh keinen mehr.
unter mir, hier in berlin, wird seit kurz nach acht wieder gebohrt und sonstwie gelärmt. ob es da einen zusammenhang gibt?

warten auf entwarnung. und daß der krieg vorbei ist, irgendwann. es ist sommer. das wird ein gestank sein, da draußen, denke ich. realistisch, wie immer. bleiben will ich, die zeit anhalten. das leben. alles.
nein, das bin ich nicht, ich weiß. ich bin nur das, was später kam. in die leere nach dem großen feuer.

etwas greift mir tief in den rücken, ziemlich weit unten, von hinten zwischen die hüftknochen. es umfaßt meine wirbelsäule und zerbricht sie, reißt sie aus wie einen pflanzenstengel. da ist noch viel saft.
entwurzelt, denke ich. und weiß zugleich, daß ich gar nicht schlafe. nur träume. (darüber hinaus glaube ich nicht an die verwurzelung von menschen.)

im wtaler büro zu gast. alles ist wie immer, nur ich nicht. ich greife nach Us hand, links neben mir. endlich einmal wieder oder aber zum ersten mal? auf jeden fall wird es besser, alles. als mir dann aber klar wird, daß U ja nie da gearbeitet hat, werde ich wach.

mach das nie wieder, sage ich zu ihr. ich liege noch im bett, ganz dicht hinter ihr. sie dreht mir den rücken zu, ich weiß nicht einmal, wer es überhaupt ist. es könnte U sein, aber genauso auch ich selbst. wie das so ist im traum. auf jeden fall kehrt große ruhe ein und, für einen augenblick, soetwas wie zuversicht. weil das aber wieder verschwindet, muß ich weiterträumen. und ich suche und suche, noch stundenlang. so kommt es mir vor.

nachts. wenn ich langsam erwache…

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