am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

an einem großen workshop nehme ich auch teil. ich weiß nicht warum, nicht einmal worum es gehen soll. das sagt auch keine*r. bis eine teilnehmerin übernimmt und vorschläge unterbreitet. es geht um zeichnen und malen, das verstehe ich nicht. das will ich auch nicht, es ist unangenehm. zum glück ist es kein problem, mich in der masse zu verstecken. schweigend und tatenlos, ich bin ja nicht zuständig. am ende gibt es ein dickes heft mit vielen vorschlägen und skizzen, die ich dann doch irgendwann versuche will. heimlich. leider erinnere ich mich nach dem aufwachen kaum.

vor mir mein vater auf einem motorrad. ich soll ihm folgen, und das tue ich. das ist nicht leicht, er ist schnell und die straßen sind voll. an einer abzweigung täuscht er mich. er blinkt links, fährt dann aber rechts über den standstreifen oder die grasnarbe. so schnell fährt er, dass ich nicht folgen kann. nicht folgen will, so etwas tue ich nicht. das weiß er. dass ich mein tempo lebe und fahre. kein anderes.

ich stehe also da, ganz still und plötzlich ganz allein. und denke. vielleicht soll ich links, und nur er rechts vorbei an allem, so schnell es geht. über allem steht, massiv und mächtig, das schwebebahntragwerk. die grüne schlange mit den tausend beine aus metall.

schwanger bin ich, irgend so ein toter klumpen in mir. und das in meinem alter. das verstehe ich nicht, damit muss ich erstmal klarkommen. ungefähr bis zum aufwachen geht das so. dann ist es durch.

was?

ich träume von menschen und von preisen, die ich gewinne. ich weiß nicht wofür. bücher sind es nicht. ich träume von menschen, die mit mir im bett liegen, alles ist möglich. auch das ist unsinn. ich träume von wegen, die ich gehe, durch leere städte, durch architektur. alle fenster sind vermauert, von innen. ich gehe immer die gleichen wege. einen weg hinein gibt es nicht.

redaktionelles

auf der arbeit steht auf einmal einer und sagt, er wäre ein 47er und hätte gern einen job. der will deinen job, sagt ein kollege und boxt mich mit dem ellbogen in die seite. ach, denke ich. er hätte sich mal angestrengt letzte nacht, sagt der 47er. er hätte es zwar nicht ganz geschafft, aber immerhin etwas über die hälfte abgetippt. das wär doch was.

das ist viel, denke ich, schnell tippen kann er. aber was will er hier? alle anderen schweigen auch. danach verläuft er sich, der traum.

nicht so wirklich gut geschlafen. wegen akuter schmerzen vielleicht oder latenter unruhe tief innen, tief unten. am grund dessen dann aber geträumt, zum ersten mal seit langem, einfach nur geträumt.

wie ich menschen treffe, mit menschen gehe, wie sie mit mir reden, freundlich sind und offen, interessiert und gelassen. und das zu mir.

das war gut.

nächtliche kreativarbeit zwischen LaTeX code aufräumen und spanplattensägen. aber warum in einem drogeriemarkt? wo man dann böse wird wegen der späne und überhaupt gar nicht genug holz für mich vorrätig hat. und warum spanplatte? ich wollte doch osb.

aufwachen und feststellen: ich muß mich nicht um die überschwemmung in der neuen wohnung kümmern, weil es sonst niemand macht. (überhaupt ist es unverschämt, daß es immerzu weiterspritzt, obwohl ich doch den haupthahn längst zugedreht habe.) ich muß auch nicht zur arbeit.

aber ohne probleme abtrennbar, sagt der mensch, der die bilder bringt und grinst. schnauze, sage ich und wende mich an den arzt. die bilder sind höchst realistisch, schön bunt auch, beinah dreidimensional. verstehen kann ich sie dennoch nicht. sind das strahlend blaue augen irgendwo zwischen meinen eierstöcken? wieder wende ich mich an den arzt, der hinter den bildern hockt. dann wache ich auf, und das radio spielt „lean on me“. (we all have to live, we all have to die.)

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