am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

das wochenende (1)

ich bin ja selber schuld. da bin ich neulich zur büchergilde, um meinen quartalseinkauf zu tätigen. vielleicht Taxi, dachte ich, oder aber Mobbing. möglicherweise sogar Welcome to your Brain. und was tue ich? packe mir diesen unsäglichen Bernhard Schlink, der da aufgestapelt ist. vermutlich haben mich die aktuellen nachrichten über die entlassung von Christan Klar dazu bewogen.

was ein fehler war, aber das wußte ich im grunde ja schon vorher. bereits Der Vorleser, vor jahren, war überhaupt nicht mein fall. zu simpel, zu konstruiert, zu wenig sprache, wenn ich mich recht erinnere. ebenso ist Das Wochenende. eine mehr als schlichte konstruktion, unsäglich viel psychogeschwätz der ansonsten blassen figuren. massenhaft rhetorische fragen, die aber wirkungslos bleiben, und handlungen, die höchstens schematisch, mittunter slapstickhaft anmuten. wenn der text überhaupt einmal über den dialog oder die beschreibung hinausgeht. dazu diese fast peinlich banale sprache.

ich schlucke gleich noch die letzten 40 seiten weg, weiß aber schon jetzt, daß am ende wohl nur eines bleibt. die frage, ob eine schwester tatsächlich „brüderliche” gefühle für ihren bruder haben kann. oder nicht vielleicht doch eher „schwesterliche”?

Bernhard Schlink, Das Wochenende

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