am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

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buddha am schreibtisch

gestern war das, gestern erst! da musste ich gerade selbst nachsehen, wann ich die erste, möglicherweise lesbare version des zweiten kapitels offiziell abgeschlossen habe. gestern war das also. gut, das es das blog gibt in meinem leben, sonst wüsste ich wohl langsam aber sicher nicht mehr, was ich den ganzen tag so tue.

tatsächlich schaffe ich es gerade gut, seit etwas über vierundzwanzig stunden, den text wirklich liegen zu lassen. lediglich im zugehörigen papier habe ich herumgewühlt. ich schrieb daüber, heute morgen erst. auch das musste ich nachsehen. darüber hinaus bemühe ich mich um nichts, was den text angeht. ich bemühe mich um wien, und bin froh, noch ein paar tage dafür zu haben. ehrlicherweise sind es paar zu wenige tage in dieser stadt, aber wer hätte das ahnen können, dass ich derart loslegen würde.

unterwegs fallen mir hier und da ein paar kleinigkeiten ein, die ich meist im kopf behalten kann. oder ich notiere mir den einen oder anderen gedanken in mein grünes buch, das bald an sein ende kommen wird. nur ein paar seiten hat es noch frei. es gibt aber schon ein neues, das ist weich und schwarz. (süßer soundeffekt, das.) mit dem geht es dann nahtlos weiter.

beim abendessen gestern, in einem café außerhalb, saß ich auf einmal da und hatte einen satz im kopf, in mir, überall. von dem wusste ich genau, was ich ihn mal geschrieben hatte. ich wusste aber nicht mehr wo oder in welchem zusammenhang. ich tippte auf lyrik, davon habe ich ende der neunziger unendlich viel geschrieben. ich war mir aber nicht sicher, war mir nur sicher, dass ich es nicht würde nachsehen können, wegen der festplatte. (die liegt zu hause in berlin, ich erwähnte es gelegentlich.)

zurück in der wiener unterkunft stelle ich aber zu meiner freude fest, dass ich tatsächlich meinen gesamten literaturordner auf den notfall-stick geschoben habe, irgendwann. ein hoch auf meine disziplin und die doppelte dreifachsicherung von allem, was wirklich wichtig ist. ich fing also an, die lyrik zu durchsuchen, ohne erfolg. ich suchte im gesamten literaturordner, auch ohne erfolg. das konnte doch nicht!

zum glück fiel mir dann ein, dass die ß-regeln früher mal anders waren als heute, und ganz sicher war das so in der zeit, in der ich zu suchen hatte. mithilfe einer rechtschreibreformrückwärtskorrektur wurde ich dann also fündig. nicht in der lyrik übrigens, wie ich feststellen musste, sondern in einer der frühen kurzgeschichten. nicht die ganz frühen, die ich noch per hand geschrieben und dann mit einer mechanischen schreibmaschine abgetippt habe. aber eine der ersten, mit der ich auf dem computer geübt habe. ein 286er von nokia, jawohl, mit einer WordPerfect-textverarbeitung. als ich das draufhatte, habe ich mit dem ersten roman begonnen.

diesen satz habe ich gerade eben, leicht abgewandelt, als überschrift für eine der weiteren, noch unausgearbeiteten kapitel eingesetzt. damit sind jetzt alle kapitelüberschriften anderen, zum teil unveröffentlichten und selbst von mir ziemlich vergessenen werken entnommen. ich habe ziemlich herumprobiert mit den überschriften. zwischenzeitlich habe ich sie auch wieder weglassen wollen. überschriften sind kein spaß, sie sind eine qual. warum sich also sieben davon aufhalsen, wo es eine doch auch tut.

das geht aber nicht, nicht in diesem text. und jetzt, zum ersten mal, fühlen sich alle richtig an.

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