am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

branding/6

buddha am schreibtisch

was die arbeit angeht war es mir heute reich, wirklich gut. gehadert habe ich in den letzten tagen, neben den widrigkeiten des alltag, gestohlene fahrzeuge und arbeitsverweigernde rechenmaschinen, wohl vor allem damit, dass mir durch den nerv der letzten woche die stimme und stimmung abhanden gekommen ist. das aber ist so, immer wieder, das lässt sich nicht zwingen. es ist der biorhythmus des schreibens, da muss man sich fügen.

dafür ging es heute hervorragend mit der weiteren ausarbeitung der struktur. oder, wie ich es gestern schon formuliert habe, das schaffen des raumes, die dimensionen und begrenzungen, die ich später dann zu betreten gedenke. um sie zu beschrieben.

sechs große kapitel sind geplant und seit heute auch, mehr oder weniger, mit erzählabsicht angefüllt. also das erste deutlich mehr als das letzte, so muss das sein. ich bin eine geradeausschreiberin, auch wenn ich das für diesen text anders zu denken versucht habe. das war vermutlich einer der fehler, die mir im ansatz passiert sind. im ersten versuch vor etwas mehr als einem jahr. text den ich nunmehr zu verwerfen habe, das ist auch keine leichte übung. da steckt ja durchaus auch etwas drin.

für fünf kapitel also sind nun haupt- und nebenstränge markiert, damit ich mich daran entlangarbeiten kann. für das sechste kapitel gibt es noch wenig, eben weil es das sechste kapitel ist. es soll auch eher eine art epilog sein, wenn alles läuft, wie es laufen soll.

nein, das tut es natürlich nie. aber egal.

überschriften gibt es auch, alle sechs. es gab schon vorher welche, aber zwei habe ich geändert und eine verschoben. das wird vermutlich auch nicht so bleiben, aber es kommt dem kern schon recht nahe. so denke ich heute.

für morgen bleibt nicht viel, ich habe, nachdem ich es im café zusammengekritzelt habe, danach gleich alles in ein dokument getippt. da kommt es mir sicher vor, ausbaufähig. für morgen bleibt da vor allem, die stimmung wiederzufinden. meine stimme als erzählwesen. meinen atem, mein wissen und meine liebe.

schreiben will ich all das, was ich heute entworfen habe, ohne eine spur von denunziation oder verachtung für meine figuren. obwohl die sich wirklich nicht dafür eignen, wenn ich ehrlich bin.

branding/5

buddha am schreibtisch

ich muss anfangen.

irgendwo muss ich einfach anfangen, nur so findet sich eine stimme. die stimme, die ich suche, die neue. eine haltung, eine poesie, eine andere welt.

über ein jahr ist es her, dass ich aus diesem textansatz gestiegen bin, nicht gefallen, weil ich noch einmal tief in das andere, das vorherige projekt einsteigen musste. das ist aber nun fertig, seit ende februar in etwa. es ist durch, bonding ist wirklich durch! und verschwindet im nichts, womöglich.

das muss mir gleich sein, das muss mir sein, als wäre es längst auf dem weg. und es ist auf dem weg, es hängt nicht am erfolg. es geht nicht um mich.

alles ist text, es ist immer der text, den ich gerade suche.

ich muss also anfangen fürs erste, alles neu machen.

ganz von vorn, das ist alles.

bonding/179

ich bin nachlässig, ich weiß. und genau so, mit fast diesen worten, habe ich mein letztes schreib-update hier im blog begonnen. auch das weiß ich.

ich gebe es also auf, an dieser stelle wieder zu einer art kontinuität zu finden. der zug ist ab. vor ziemlich exakt drei monaten also, am 4. dezember, habe ich immerhin noch verkündet, endlich mit der überarbeitung fertig zu sein. fast ein jahr hat das gedauert, 2022, unterbrochen von monaten des nichtstuns, des nichtschreibens wegen krieg usw. wegen allem und dieser allgemeinen nichtigkeit in mir. und dann war ich auf einmal doch durch, und fertig.

ganz genau so sieht es jetzt wieder aus, nur dass es nicht noch einmal ein jahr war. ein monat nur, der allerdings zunächst nur für letzte kleinigkeiten gedacht war. erneute abgabereife, mehr war nicht gefragt. aber kleinigkeiten kann ich nicht, wenn sich plötzlich grobe fehler offenbaren, mittelschwere abgründe, in die ich schaue. dann muss ich richtig ran, weil das so ja nicht stehenbleiben kann.

so bin ich also nur knapp hingekommen mit dem einen monat, neben all der anderen arbeit und der welt usw. und auch jetzt reicht es nur knapp, dies hier zu verkünden. die kraft meine ich, die konzentration. der text ist besser geworden, noch einmal. das ist kaum zu glauben, aber soviel kann ich mit sicherheit sagen. immerhin.

und mehr verspreche ich hier nicht, diesmal. ich möchte gern, aber ich kann kaum noch reflektieren. ich kann es doch selbst kaum greifen, nicht einmal für mich selbst. ich tue einfach, und es geht. aber tief drinnen, da ist alles still geworden.

doch wer weiß, in der nächsten woche habe ich ein bisschen frei, ab dem freien tag in der mitte. (eine schöne sache eigentlich, so sollten alle wochen sein.) vielleicht lichtet sich dann mein hirn ein wenig. vielleicht weiß ich dann doch etwas zu erzählen.

bonding/177

viel textarbeit stand nicht auf dem programm an diesem wochenende, und das war recht so. nur fünf seiten vielleicht, kaum mehr, verteilt in der zweiten hälfte des aktuellen kapitels. aber fünf seiten, die es in sich tragen. die einfluss haben könnten auf das gesamte manuskript. ach, was heißt „könnten“, sie „werden“, sie „tun“ es, jetzt schon. wie es eben so ist, wenn alles sich dem ende zuwendet.

ich habe gekürzt, auch hier, und die sprache verändert, den rhythmus vor allem. der ist ja in gebrochenen, eher poetischen passagen noch wichtiger. außerdem habe ich umgestellt, die reihenfolge von vier passagen verteilt in dem kapitel. ein bisschen nur, aber entscheidend. was den inhalt angeht musste ich mich sehr konzentrieren. erzählt ist da viel, aber mit wenigen mitteln. das musst ich klarer fassen, also reduzieren, um einen zugewinn zu erreichen. außerdem musste es weg von den alten geschichten, so oft schon wiederholt. ein eigenes werden und sein, für das ICH in meinem manuskript. und das bin ja nicht ich.

klingt übel, oder?! es ging so, nicht leicht, aber am ende dann doch.

in der nächsten woche dann noch einmal durch alles durch, das ganze kapitel neunundzwanzig. den fluss prüfen, die anschlüsse. das kann ich nicht einschätzen, da könnte noch etwas auf mich zukommen. durchaus. ich weiß es aber nicht, könnte auch gut gehen. so. ich schaue jetzt nicht danach.

in meinem kopf dengelt es. heftig! ich bin zufrieden.

bonding/176

ich arbeite, und es ist ein wenig wie ein rausch. jetzt, ganz zum schluss, gerate ich in exstase, beinah. also nicht wirklich, sowas liegt mir nichts. aber es ist schon etwas los.

das vorletzte kapitel hat es in sich. das wird dauern, obwohl ich begeistert dabei bin. die hintergrunderklärungen zu bewältigen, die fast ausschließlich in wörtlicher rede erfolgen müssen. die erklärungen zu reduzieren auch, um die gewichtung besser auszusteuern. reduzieren in einem ausmaß, dass die rahmenstory möglicherweise unklar bleiben wird, für immer. ob ich das soll? ob ich das darf?

egal. es muss sein. das ganze ist eine ich-geschichte, sie sollte auch am ende so sein. denke ich. und werde sehen, ob es funktioniert. noch bleiben zwölf seiten zur zweiten überabreitung, morgen. und dann die poetisch brutalen einwürfe, die ganz weit zurückführen. in die kindheit des meines roman-ichs.

das wird eine nummer, von der ich so überhaupt noch nicht weiß, wie sie sich ausgeht. natürlich steht da schon text, aber mit der poesie und experimentalität ist da so eine sache. daran muss immer zwei- bis dreimal soviel gearbeitet sein. sonst geht das schräg. und das thema ist mir ohnehin nicht einfach so hingeworfen. das muss sitzen, ohne dass es kitscht. es muss beißen, dass es kracht. und alles das auch nicht, weil es nachvollziehbar bleiben muss. oder werden.

ach, himmel. genau von da aus geht übrigens gleich ins nächste projekt. ich lese bereits fachliteratur und belege seminare, schon länger übrigens. (was ich allerdings vor zirka einem jahr dazu gechrieben habe, ist weitgehend verworfen. fürchte ich.)  ich fange an, mir notizen zu machen, keine sätze zunächst, erst einmal nur worte. ideen auch, nun ja. das ist alles noch lange kein paper. es ist vor allem erfahrung.

soviel dazu. das letzte kapitel des aktuellen manuskipts anschließend wird kurz und schmerzlos. es führt direkt in die welt in das jetzt des romans. an die menschen, die figuren und deren haut. da habe ich keine sorge.

und dann wars das.

bonding/175

es läuft. das kleine stückchen poesie heute, die wenigen seiten, waren ein spaß. trotz des eher ernsten themas, der tiefe darin. umfangen sind sie von einem kleinen glück, das ist gut.

dieses kapitel ist also abgehakt und weggelegt, das nächste ausgepackt und bereitgelegt. vermutlich werde ich noch ein paar mal hineinsehen, hier und da etwas ändern wollen, es versuchen, dann wieder rückgängig machen. oder auch nicht, so ist es immer. aber ich muss nicht noch einmal durch alles durch. alles ist glatt und fein und fließt. es ist gut.

das nächste kapitel wird schwieriger, es geht auf das ende zu. da macht alles, jedes wort, jede wendung, jeder absatz ein bisschen mehr aus. doch das ist nicht alles, ich muss das thema anders gewichten. vielleicht ganz neu gewichten. ich habe noch nicht nachgelesen, doch ich erinnere mich. es war schwer auszupendeln, schon bein ersten und beim zweiten mal. gab es eigentlich einen dritten durchgang? ich weiß nicht mehr, vermutlich ja. ich aufpassen, dass es gut wird. besser noch, am besten.

in den letzten tagen, mehr noch als in der woche in der kleinen stadt, hat sich die arbeit am text belebt. ich lebe wieder mitten darin, auch wenn nichts neues schreibe, nur das was bereits da ist neu schreibe. morgens werde ich wach und spiele mit den figuren. sie sitzen auf meinem bett und warten. zeigen mit dinge, die ich für das manuskript nicht mehr brauchen kann. die aber doch gut zu wissen sind, ein erfreulicher zugewinn. gute unterhaltung.

so ganz stimmt es nicht, dass ich das alles jetzt nicht mehr brauchen kann. für das allerletzte kapitel, ein ganz kurzes, zeichnen sich doch noch ein paar änderungen ab. an genau diesen morgen, im halbschlaf, im bett. nicht viel, nur kleine bestandteile eines bereits bestehenden dialogs. ich schreibe das erstmal nicht, ich notiere es nur und warte ab. es könnte etwas bewirken. eine ganz leichte verschiebung auf den letzten seiten. wird sich zeigen, ich bin selber gespannt.

alles wird gut.

bonding/174

for the record. am donnerstag gleich mit dem text ins café, das neue kapitel durchgehen. das ging schnell, es wird ein leichtes kapitel. nicht ganz so leicht im thema vielleicht, aber leicht in der bearbeitung. keine größeren probleme, keine  umstellungen, keine korrekturen. nur glätten und kürzen.

gestern dann mit dem ersten teil begonnen, einiges grob gestrichen. dabei dann erkannt, was die wirkliche stimmung dieses abschnitts ist, und eine verbindung herstellen können zum zweiten teil. auf einmal passiert da gar nicht mehr so viel information, stattdessen viel mehr begegnung und gemüt.

heute zwischen den übersetzungen den zweiten teil angegangen. wenig gestrichen, aber doch reduziert. einmal durch, dann nochmal. für morgen bleibt nicht viel. die zwei eher poetischen seiten, der absturz durch die zeit. das ist alles, dann ist dieses kapitel auch schon fertig.

das ist gut.

nur das bauen geht mir unter in all dem wust. mit der badschwelle habe ich nicht einmal begonnen, auch nicht mit der kammer. vielleicht nächste woche, da habe ich mehr luft. hoffentlich.

bonding/173

verzeihung, ich habe vergessen zu berichten. selbstverständlich sind die besagten neun seiten am freitag fertig geworden, und damit ist alles und viel mehr erreicht, als ich zu hoffen gewagt habe. mir ist ein bisschen, als hätte sich die zeit ungemäß verschoben. oder die ebene, auf einmal wäre da wieder zeit, die sich vor mir ausbreitet. ich bin noch nicht sicher, wie ich das finden soll. ich denke an sisyphos, aber glücklich bin ich nicht darüber.

egal. diese zeit ist jetzt nicht. noch stehen drei kapitel aus.

der plan: dranbleiben. morgen geht es zurück ins büro, erst am mittwoch, nach der physio, kann ich mich in ein café setzen und das anstehende in papier durchgehen. mir also vorab eine übersicht verschaffen, wie ich es mir in der kleinen stadt versprochen habe. den rest der woche muss ich aber dann wohl ans übersetzen, eine ordentliche menge wegarbeiten. das ist weniger für das geld als vielmehr, weil da plötzlich so viel aufgelaufen ist in den letzten tagen. immerhin habe ich es geschafft, nicht unmittelbar den „urlaub“ abzubrechen und voreilig in die bresche zu springen. das ist doch schonmal was.

da bin ich also, zurück in der minutiösen planung von kreativität. im hintergrund tickt es, das ist die zeit, wie eine uhr. und das ist noch gar nichts.

bonding/172

so langsam kriecht der stress mich wieder an. im bad heute morgen gleich als erstes ein bisschen was kaputtgekloppt, ich bin so blöd. beim versuch, einen millimeterfeinen spalt doch noch irgendwie zusammenzubringen. mit einem gummihammer, verdammt.

das bad danach einfach im schrottmodus weitergebaut, also ein bisschen simpler als zunächst angedacht. auch die kaputte stelle nicht weiter rapariert. man sieht nichts davon, noch nicht. wenn es irgendwann ganz kaputtegeht, muss ich mir was ausdenken. egal, ob das dann sichtbar sein wird. schrott passt ja eh, ist ja von anfang an so durchgeplant gewesen. jetzt nur noch die schwelle, am samstag, vielleicht.

dann erfahren, dass mein schrauber meinem motorrad in meiner abwesenheit keineswegs eine frische tüv-plakette verschafft hat. nee, er hatte sogar vergessen, was überhaupt der auftrag war. nur deshalb rief er an. und um mir zu sagen, dass in der zwischenzeit beide spiegel verschwunden sind, verdammt.

zuletzt erst das schreiben, da war es fast schon dunkel. geplant war das ja nicht, aber schreiben kann dumme tage retten. manchmal.

also: über die hälfte des aktuellen kapitels ist jetzt fertig, denke ich. das hat ein paar stunden gedauert, zwischendurch war ich irritiert. vermutlich nur unkonzentriert, es war ein langer, voller tag. ich wollte schon schlussmachen, aber nach dem abendessen mochte ich dann doch wieder. und es ging tatsächlich viel besser, beinah wie von allein. auch deutlich mehr, als ich gedacht hatte. gut.

bleiben für morgen noch gut neun seiten. morgen oder samstag oder sonntag, egal. das wird kein problem sein.

wie soll man das nennen, so einen tag? gelungen? verzwickt? vergeudet? mir egal, aber ohne das schreiben wäre es wohl vor allem ein dummer tag gewesen, ein sinnloser.

sowas mag ich gar nicht.

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