am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

das erste telefon war ein großer, grauer klotz, der im flur wie angenagelt auf einer kommode stand. meine mutter hatte angst davor, so schien es zumindest. obwohl sie es auch gewollt hatte, ein statussymbol, das bis dato noch nicht viele besaßen. teuer war es, aber es wurde vom chef meines vaters bezahlt, ich weiß nicht warum. es klingelte seltsam und selten. und meine mutter hatte angst davor, ich bin sicher. immer wieder wollte sie, daß ich hingehe. daß ich mich in den flur stelle, den hörer abnehme und der dinge harre. doch ich hatte auch angst, als kind. ihre angst vielleicht.
etwas bleibt immer. noch ist heute manchmal anrufen das problem, nicht mehr angerufen werden. aber andere menschen in die lage zu bringen, die ich damals so gehaßt habe? obwohl das lächerlich ist, ich weiß. wer ahnt schon etwas von damals, dem großen, grauen apparat im flur? heute waren es gleich vier telefonate. alle sind erledigt, jeder einzelne davon verstottert und dementsprechend peinlich. keiner war wirklich unangenehm, so schlecht bin ich nun doch nicht. dennoch bin ich erst danach richtig in den tag gekommen, vorher war nur matsch, da hilft nix.
probleme gibts …

aber in einem call-center werde ich vermutlich nie arbeiten.

hatte ich anrufbeantworter erwähnt?

und daß der letzte anruf für heute ein eingehender war? eine mitfahrgelegenheit, genau zum richtigen zeitpunkt, ohne umwege, frei haus. das hatte mir noch gefehlt! ;-)

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