am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

deko

ich bin es leid. ich schleppe, bohre und schraube, den ganzen tag, und lebe immer noch aus kisten und kartons. kaum freu ich mich, bin beinahe stolz, daß beinah alle regale inzwischen stehen und hängen, wo sie hinsollen – da fällt mir auf, daß im bad immer noch kein licht, in der küche auch nicht und eben die über 70 kartons… ich mag nicht mehr. der rechte daumen mag auch nicht mehr, greifen, zupacken, jeden abend ist das deutlich zu spüren. gibt es soetwas wie eine sehnenscheidenentzündung im daumen?
eines zumindest verstehe ich jetzt. warum die kolleginnen mich mit 17, mitten in der lehre zur dekorateurin, mehr oder weniger ausgelacht haben, wenn ich behauptet habe, immer in diesem beruf bleiben zu wollen. mit 40 noch im fenster? die schlepperei, der dreck, immerzu mit werkzeug, farbe und kraft? das war die standardantwort.
natürlich mache ich inzwischen längst etwas ganz anderes, in vielerlei hinsicht, bin allerhöchstens noch profiheimwerkerin. (all das werkzeug, das zu schleppen war beim umzug. zwingen z. b., du liebe zeit. aber sowas braucht man eben.) nur für das arbeitsamt bin ich vermutlich eine 41jährige dekorateurin ohne berufserfahrung.

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