am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

ausreden

unwichtig zu erwähnen, daß in solchen herbstdepressiven grundstimmungen, angereichtert mit existenzangst, an arbeiten, an schreiben kaum zu denken ist. da warten dinge, seit monaten, da gäbe es etwas zu tun. dringende überarbeitungen, das dann zwangsläufig folgende weiterführen, bis es ein ganzes ist. ich weiß es doch. es geht von allein, wenn ich nur einmal anfangen würde. könnte. doch ich warte, als müsse der richtige moment sich erste noch offenbaren. diese dumme musenkuß-einstellung, das ist reiner blödsinn.
zuletzt war der anstehende umzug die dazugehörige ausrede. anders sollte ich es nicht nennen.
ich drücke mich, vergrabe mich, statt mich zu bewegen.
selbst die nägel einzuschlagen, ein paar bilder aufzuhängen, war heute ein wagnis.
aber die alte pendeluhr, für die mein opa damals, nach dem nachkriegshochwasser, das neue gehäuse gebaut hat, die ich ebenfalls eben mühselig an die wand gezimmert habe, reichlich unprofessionell, die uhr tickt seither ohne unterlaß. und sie erinnert mich. damals, als kind, wenn ich bei meinen großeltern übernachtet habe, auf dem klappsofa, oben, in dem immer unbeheizten raum. da hing diese uhr. ich habe ihr ticken gezählt, ihr pendel gespürt, im dunkeln. und nicht schlafen wollen.
was immer das heißt.

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