am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

business as usual

schreiben ist ein spiel, für eine ganze weile. dann wird es arbeit, aber das macht nichts. es ist eine reichhaltige arbeit, voll von zufriedenheit und geschenken, wie es sonst wohl keine gibt. zu schluß aber wird es business – was sonst? – und da hört der spaß auf. selbst wenn ich zugeben muß, daß ich mich auch darauf einigermaßen verstehe, mit allen fehlern und komplikationen, ist es mitunter unerträglich. die absagen zu sammeln, zu stapeln, in stehordnern und emailpostfächern. und dabei zu wissen, daß es nichts, rein gar nichts mit meiner arbeit zu tun hat. und dennoch.
schreibt mir eine agentur auf meine anfrage von vorgestern heute dieses: ‘Wir möchten Ihren Text nicht noch einmal prüfen und können uns nach wie vor keine Vertretung Ihres Manuskripts durch uns vorstellen.’ es war zwar nur ein mißverständnis, ich hatte lediglich die vorangegangene recht nette email zwischenzeitlich verschludert. nur deshalb hatte ich mir überhaupt eine nachfrage erlaubt. dennoch hocke ich nun wohl in der kiste ‘nervige hobbyschreiberlinge’, ‘übles bettelvolk’ und ‘armselige möchtegerndichterin’. oder so ähnlich. na, herzlichen dank.
fazit: es ist einfach kein durchkommen, und irgendwann reicht die kraft nicht mehr, das ist abzusehen. einstweilen flüchte ich in arbeit. nur so bleibt der kopf frei von dieser mischung aus hochmut und demütigung, die dieses business – vermutlich auf beiden seiten – beherrscht.
oder sollte ich sagen demut? aber wo kämen wir da hin?

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