am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

balkonfrühling

kaffee und schokolade auf dem balkon, dazu einen weg gefunden, musik zu installieren. nicht auf dem rechner, nein, auf dem balkon. strom aus dem dahinterliegenden büro, den uralten portablen cd-spieler von grundig, der einfach alles frißt, immer noch, auch selbstgebackenes, aus dem schlafzimmer rübergeholt und an die alten pc-boxen angeschlossen. schnirscht ein bißchen, die alten boxen eben, aber für diesen sommer reicht es noch, dicke.
dann lesen, lesen, lesen, während draußen das leben vorübertobt. musik aus autos, lachende frauen und bolzende jungs. ein kommen und gehen. ich sehe nicht hin, ich höre nur. als ich eben doch kurz aufstehe und nach unten sehe, ist da wieder das bekannte neuköllner muster der letzten tage zu sehen. nicht der rbb, allerdings die polizei. war aber nicht zu hören.
(nachtrag zum wohnungsbrand gegenüber: der ‚ältere herr‘ war erst 31 und wurde nicht ‚in sicherheit‘ gebracht, sondern tot aufgefunden. stand gestern so in der zeitung. straßeninfo unterliegen eben den gesetzen der mundpropaganda. drüben stehen immer noch die fenster weit offen.)

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