am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

anlassen

in den letzten wochen habe ich rumgeschlampt, ich gebe es zu. alle paar stunden kam mir zwar in den sinn, daß doch eigentlich endlich zeit sein müßte, zum motorrad hinunterzugehen und auf den anlasser zu drücken. aber passiert ist nichts, ich hatte beinah schon ein schlechtes gewissen. bei dem wetter.

ich werde alt, dachte ich. ich mag nicht mehr fahren, warum auch immer. seit über 25 jahren ist das in diesem jahr das erste mal. sonst gab es immer nur die sorge, ob denn die maschine noch reibungslos mitmachen wollen würde. motorräder können nachtragend sein, selbst wenn sie nur ein paar wochen oder monate nicht beachtet werden. vielleicht habe ich mir auch bißchen gedanken darüber gemacht, inwiefern meine fahrkünste ein wenig eingerostet sein könnten. aber sonst? heiß auf fahren war ich allemal, manchmal schon im februar. den einen oder anderen winter bin ich auch so gut wie durchgefahren, mit eingefrorener sitzbank und eisgekühlten fingern. und diesmal?

keine lust. aus. vorbei. endgültig?

ha! von wegen. am sonntag tuckert die maschinen satt vor sich hin, schon nach dem dritten versuch. auch der kupplungszug ist nicht allzusehr eingerostet. mit ein bißchen schmiere kann ich ihn wieder locker ziehen. naja, halbwegs locker, aber ich bin ja geübt. ich hab kraft in den fingern. nur das rücklicht geht nicht, was ich auch versuche. es ist nicht die lampe, es ist nicht die sicherung. ich weiß es einfach nicht. doch die kiste muß ohnehin im nächsten monat zum tüv und eine gründliche inspektion wurde seit bestimmt vier jahren nicht gemacht. also ab in die werkstatt.

und jetzt sitze ich hier. ohne motorrad. bei dem wetter. ich hasse es. denn die erste kurze fahrt war wie immer grandios.

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