sprache ist ein eigenartiges ding. alles schwingt und wirbelt durcheinander, daß ich mich mitunter sehr darüber wundere, wenn am ende dennoch so etwas wie logik entsteht. doch da tut es, meistens zumindest.
zum beispiel liebe ich seit jeher diese kleinen getreidebüsche, die in den städten an allen ecken und kanten wuchern. mäusegerste, wie ich seit gestern weiß. und zwar weil ich im hsb eines von meinen knipsbildern gepostet habe.
stadtweizenfeld. der titel ist die eilige, etwas holprige übersetzung eines englischen begriffes, den ich – ich weiß nicht warum – einfach schön finde. seit jahren schon. es liegt am klang, vermutlich, denn die genaue bedeutung stand mir bislang nur schwammig vor augen. ich wußte zwar, was ich meinte, blieb aber unsicher, ob das alles tatsächlich seine richtigkeit hatte. was wiederum an meiner grundsätzlichen verwirrung bezüglich der auslautverhärtung liegt.
und ich lag richtig, mit meiner unsicherheit. das steht inzwischen fest. city weed bedeutet eben gerade nicht stadtweizen. nicht so ganz zumindest. korrekt wäre das city wheat, was aber bei weitem nicht so gut klingt, nicht wahr. wenn man die auslautverhärtung berücksichtigt. außerdem war es ja auch gar nicht gemeint, nur war mir das nicht so recht klar. bis gestern.
weed bedeutet unkraut, kraut, gras, aber auch schwächling oder versager.
dementsprechen ist city weed also sowas wie ich. deshalb mag ich wohl diese kleinen, frischgrünen büschel überall, irgendwie ewig das zeug. scheint entfernt mit mir verwandt zu sein. andere haben dazu auch schon urbane penner gesagt, wenn ich mich recht erinnere. aber das klingt bei weitem nicht so schön. finde ich.