am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

weeds

sprache ist ein eigenartiges ding. alles schwingt und wirbelt durcheinander, daß ich mich mitunter sehr darüber wundere, wenn am ende dennoch so etwas wie logik entsteht. doch da tut es, meistens zumindest.

zum beispiel liebe ich seit jeher diese kleinen getreidebüsche, die in den städten an allen ecken und kanten wuchern. mäusegerste, wie ich seit gestern weiß. und zwar weil ich im hsb eines von meinen knipsbildern gepostet habe.

stadtweizenfeld. der titel ist die eilige, etwas holprige übersetzung eines englischen begriffes, den ich – ich weiß nicht warum – einfach schön finde. seit jahren schon. es liegt am klang, vermutlich, denn die genaue bedeutung stand mir bislang nur schwammig vor augen. ich wußte zwar, was ich meinte, blieb aber unsicher, ob das alles tatsächlich seine richtigkeit hatte. was wiederum an meiner grundsätzlichen verwirrung bezüglich der auslautverhärtung liegt.

und ich lag richtig, mit meiner unsicherheit. das steht inzwischen fest. city weed bedeutet eben gerade nicht stadtweizen. nicht so ganz zumindest. korrekt wäre das city wheat, was aber bei weitem nicht so gut klingt, nicht wahr. wenn man die auslautverhärtung berücksichtigt. außerdem war es ja auch gar nicht gemeint, nur war mir das nicht so recht klar. bis gestern.

weed bedeutet unkraut, kraut, gras, aber auch schwächling oder versager.

dementsprechen ist city weed also sowas wie ich. deshalb mag ich wohl diese kleinen, frischgrünen büschel überall, irgendwie ewig das zeug. scheint entfernt mit mir verwandt zu sein. andere haben dazu auch schon urbane penner gesagt, wenn ich mich recht erinnere. aber das klingt bei weitem nicht so schön. finde ich.

0 Gedanken zu „weeds“

  1. du wirst mir immer sympathischer, weiß auch nicht warum. bitte nicht nachlassen!

    habe übrigens diese Woche etwas dazu gelernt, nämlich, dass kleinwüchsige zwerge im kinderkitaland dermaßen von regenwürmern faziniert sind, das mir glatt die spucke weg blieb. dazu muss ich vielleicht noch anmerken, dass ich persönlich von derarlei Getier geradezu angewidert bin.

    spaßeshalber sagte ich: anfassen ja, aber bitte nicht essen.(obwohl ich bis dato nicht einmal wusste, dass man Regenwürmer überhaupt anfassen kann.)

    tja, was man nicht alles dazu lernt auf einer tausend Job-Odyssee, und dies alles nur, damit man nicht vollkommen kirre im Hinterstübchen wird.

    manche kleinwüchsige Zwerge nennen mich übrigens nicht Hausmeister, sondern “Baumeister”, wofür ich im Unterbewusstsein sehr dankbar bin; vielleicht ist dies auch ein Zeichen dafür, dass meine Kreativität, welche ich ihnen manchmal zu vermitteln versuche, zumindest hin- und wieder auf ein positives Echo stößt.

    P.S.

    man glaubt manchmal gar nicht, wie ausgeprägt bereits das Bewusstsein und Verlangen bei kleinwüchsigen Zwergen ist, die sogenannten grenzen Erwachsenen auszutesten; sei es, dass ich mal hier einen stock hinwerfe, oder dort einen Haufen Sand flaniere, nachdem der große Baumeister seine Runde gedreht hat. – Und als die Regenrinne säuberte, war ich plötzlich von Hunderten Zwergen umzingelt, weil sie (nicht zu unrecht) jede menge Regenwürmer darin vermuteten.

    Ein Grund mehr für mich, demnächst den Regenwurm-Blues auf der Gitarre zu intonieren!

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