die nachberichterstattung will kein ende nehmen und artet hier und da ein wenig aus. mehr dazu habe ich im modersohn-magazin angedeutet. und mehr als andeuten, das wage ich nicht. irgendwie bin ich schon auf wahlkampf gebürstet und glaube so recht gar nichts mehr, was ich lese. wo auch immer lese.
nur soviel vielleicht: am rand der straßenschlacht, keine hundert meter entfernt, von der feuerwache/wiener straße zum beispiel, saßen die menschen draußen in der warmen frühsommernacht und schnabulierten sich was. oder sie spielten gitarre und sangen dazu, revolutionäre reggaesounds. fotografiert haben auch viele, schaulustige, so wie ich im grunde. digicamspanner. die geschäfte machen den umsatz des jahres an diesem tag, in dieser nacht. das erklärte eine frau ihrem begleiter auf englisch während sie für ein deeskalationsbier anstanden. das ist ein zweischneidiges schwert. eine eisdiele am lausitzplatz hatte alle rolläden heruntergelassen, auch das eisenrollgitter vor dem großen fenster. aber die tür stand weit offen und drinnen stand die revolution schlange in zwei reihen. im hintergrund sammelte sich unauffällig eine hundertschaft der bundespolizei. im zuge des gerangels wurde dann die eine oder andere bierbankgarnitur eilig abgebaut. und gleich anschließend wieder auf.
und eines ist wohl bei jeder massenversammlung dasselbe. pissende männer. in jeden hauseingang, hinter jedem noch so kleinen busch oder an mickrigen blumenkübeln stehen wenigstens drei und lassen es laufen. sie klettern sogar über die gitterumzäunungen einiger kreuzberger wohnblockhöfe, um sich dort zu erleichtern. die bierflaschen reichen sie sich dafür sorgfältig gegenseitig über den zaun. das nenne ich solidarität. für jeden pisser, den ich sehe, rotze ich einmal auf den boden. auch für die, die mir entgegenkommen und noch an der sortierung hose basteln. einen von ihnen treffe ich von hinten ans hosenbein. ja!