am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

hochwasser

es wird viel über wasser geschrieben in diesen tagen. über feuer auch, aber das wasser kommt mir näher. auch wenn es berlin leider nicht erreichen wird.

neulich bin ich ein wenig in der zeit zurückgeschwommen. wie das manchmal so ist, eines gibt das andere und plötzlich stehen alle türen offen. über die eigenen grenzen bin ich hinausgeschwommen, bis zu dieser geschichte mit dem wasser, die ich vor jahren schon geschrieben habe.  die geschichte ist wahr, irgendwie jedenfalls, sie wurde mir als kind immer wieder erzählt. so. oder so ähnlich.

neulich habe ich auch bilder dazu gefunden.

und die geschichte geht weiter, wie auch das wasser immer weiterfließt. der vater aus dieser geschichte ist mein opa. er hat nicht nur den dreck und die möbel aus dem haus geschafft, er hat auch das verquollene gehäuse der standuhr entsorgt. das uhrwerk allerdings hat er behalten. er hat es wieder zum laufen gebracht und ihm ein neues gehäuse gebaut. nicht so groß und sicher nicht so schön, seither ist die uhr eine wanduhr. aber sie pendelt und tickt. und sie klackt, da, wo sie früher geschlagen hat. das konnte nicht wieder repariert werden.

das ist das geräusch, dem ich dann später lauschte, als kind, wenn ich in karnap übernachtete. ganz allein, oben in dem zimmer, in dem sie alle ausgeharrt hatten. das wußte ich, immer. und dort hing später diese uhr, jahrelang.

heute hängt sie neben mir, über dem neuen schrank und der alten schreibmaschine. manchmal läuft sie, aber nicht immer, wie ich zu meiner schande gestehen muß. sie hängt nicht gnaz richtig, bleibt manchmal spontan einfach stehen. und zu oft vergesse ich, auf den stuhl zu steigen, die tür aufzuklappenund sie mit dem  hübsch geschwungenen alten schlüssel aufzuziehen.

meinem opa wäre das nie passiert. der fütterte systematisch die kohleöfen, zog regelmäßig alle uhren auf, auch die armbanduhren, die er gar nicht benötigte, und sortierte im schuppen seine nägel und schrauben. von dem hab ich das, glaube ich. das mit der ordnung, der inneren und der äußeren.

[manche dinge werden nie müll. selbst wenn sie vielleicht doch irgendwann weggeworfen werden. und dann verotten, zwangsläufig.]

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