am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

street view back

gestern bin ich ein wenig durch die welt gereist, google street view machts möglich. erst war ich in new york, weil ich beruflich gerade ein buch lesen muß, was dort spielt. dann kam ich auf die idee, mir selbst nachzureisen, so war ich dann schnell wieder zurück in europa. ich bin eine nichtreisende, ein stubenhocker, wie meine mutter zu sagen pflegte. ich mache mich nur auf den weg, wenn es einen grund gibt.

so ging es gestern zuerst nach zürich, wo vieles nicht zur verfügung steht, das niederdorf zum beispiel. vielleicht paßte da der wagen nicht durch, die schweiz ist ja mehr so ein winzling. verpixelt ist aber nichts, soweit ich das gesehen habe. dann bin ich rüber nach england, exeter, totnes und durchs dartmoor. letzteres wurde im herbst aufgenommen, eine bessere jahreszeit gibt es dafür gar nicht. auch die oxford road gibt es noch. natürlich.

ich starre auf das fenster, das sich im winter nie öffnen lassen wollte. und auf die die haustür, die auf dem bild weit offen steht. ein zementmischer und anderes werkzeug stehen davor. das haus sieht unbewohnt aus, es kst von innen vernagelt. es war irgendwann einmal unbewohnt, vor ein paar jahren. wann auch immer. im hinteren schlafzimmer habe ich vor jahren die dielen gelöst und einen alten zeitungsartikel darunter hervorgezogen. hitlers brother caught in hamburg, stand da. und es gibt ein foto, auf dem ich auf der schmalen treppe nach oben stehe. nackt. und ziemlich jung, obwohl ich da schon an die dreißig sein muß.

bilder der vergangenheit, orte der vergangenheit. die orte zumindest, sie sind nicht vergangen. sie sind nur vergessen, aber im grunde existieren natürlich noch. alles befindet sich auf einmal in reichweite, dieses verfluchte internet. denn es gibt kein zurück, und das macht mich gerade ein wenig fassungslos.

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