am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

babylon

gestern abend kurz vor elf vom südstern aus die weserstraße nach hause geradelt. da war es voll wie nie, überall. zwar wegen den 48 stunden, aber dennoch. bemerkenswert. menschen und musik, zum teil auch in den nebenstraßen. fahrräder überall, an jedem baum an jedem straßenschild angebunden. bierflaschen und bordsteinsitzgelegenheiten. licht in den fenstern und alle paar meter eine neue sprache.

das gewirr endet, genau eine straßenecke vor meiner straßenecke. noch bin ich jenseits der gentrifizierung, so gerade eben.

ein wenig blöd komme ich mir vor, weil ich durchfahre, nach hause will. aber ich bin müde, lausche nur hier und da, im vorbeifahren. ob ich zu den alteingesessenen neuköllnern gehöre? weil ich schon seit fast sieben jahren hier bin? oder wegen meines alters vielleicht. keine ahnung, aber jung und kreativ bin ich ganz sicher nicht. noch ist wohl offen, wo ich hingehören werden. im zweifel hocke ich sowieso immer zwischen allen stühlen.

später, nachts gegen zwei, setzt etwas entfernt, aber dennoch gut hörbar, das gegröle ein. besoffenes männergebrüll, in berliner sommernächten nicht unüblich. und hier in neukölln besonders verbreitet. aber das gab es hier immer schon, soweit ich weiß.

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