am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

frisurvertagung

geschafft. ich bin wieder im besitz einer art frisur, was gar nicht so einfach war. nachdem meine stammschere in friedrichshain mich nach jahren der treue gestern eiskalt hat abblitzen lassen und auch in einer einstündigen odyssee durch das sogenannte szeneviertel kein spontaner ersatz aufzutreiben war,  mußte ich unverrichteter dinge erkennen, daß nicht nur ich schwierigkeiten mit der frisurfindung und -herstellung habe. nein, offensichtlich haben auch frisuren mittlerweile keine lust mehr auf mich. was ich verstehen kann.

so landete ich heute also in einem kleinen laden in der neuköllner hobrechtstraße. kein cut & go, trotzdem kam ich quasi sofort an die reihe. keine designhocker und auch keine sündhaft teuren und potthäßlichen spiegel aus italien, statt dessen schickes grün an den wänden und dunkelrotes holz dazu. (ging aber, besser als es gerade klingt zumindest.) vor allem aber, kein möchtegern topfriseur, der mir in seiner offensichtlich tief verinnerlichten hektik dauernd abwechselnd den kamm auf den kopf haut oder ihn mit schmackes auf den boden schmeißt. stattdessen beinah bedächtliches schneiden, schnitt für schnitt, in aller ruhe. mehr brauchte es heute auch nicht.

womit jedoch das grundproblem der zunehmenden inkompatibilität zwischen mir und dem prinzip frisur bei weitem nicht geklärt ist. immerhin kann ich nun für eine weile wieder raus, unter leute, ohne optisch allzusehr aus der rolle zu fallen. was frisuren können, können nur frisuren.

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