am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

rotzen und röcheln im kopf. also mitten im kopf, im gesicht sozusagen. eine richtige männergrippe, hätte ich fast gesagt. aber jammern geht ja nicht, als alte, erfahrene frau. statt dessen denke ich daran, wie es sich als kind genauso angefühlt hat. der kopf, das gesicht. und ich bin froh, daß ich morgen um sieben das haus nicht verlassen muß. um zur schule zu gehen, trotz aller wirrnis und erschöpfung. trotz der schwäche in den beinen und der kälte in den fingerspitzen. denn zu hause bleiben, das ging gar nicht, denn da war ich nicht allein. allein sein, ja, das hätte ich toll gefunden. das hätte gepaßt, aber so war es nicht. zu hause war ich ausgeliefert, und krank schien mir das besonders gefährlich. also schleppte ich mich zur schule, saß ich angestrengt im unterricht, schleppte mich anschießend wieder nach hause, schlief schlecht mit diesem kopf, im gesicht. und ich zählte die tage, sechs oder acht, bis die erkältung vorüber war.

was müssen sie gelacht haben über mich. alle. dabei habe ich nur nach meinen möglichkeiten gehandelt. und die möglichkeiten als kind sind begrenzt.

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