am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

in den straßen

der job für heute kommt doch noch nicht. na gut, so ist das manchmal. bliebt also zeit, zu suchen, zu finden, zu verwerfen. blogs zu lesen, in büchern zu blättern. ich bin so müde. etwas, das früher einmal migräne hieß, kriecht mir durch den nacken. oder ist es doch nur der neue text, der neu zu beginnende?

wie komme ich bloß zu diesem thema, das mich seit herbst letzten jahres packt? gar nicht so sehr, daß ich mich bewußt damit beschäftige. vielmehr wächst es in mich ein, durch mich hindurch, aus mir heraus. womöglich ohne jeden sinn. andere dagegen reden, schreiben, bloggen ganz klar:

Sassen: Es gibt heute mehr Ungleichheit, mehr Armut, mehr Flüchtlinge, mehr Gefängnisinsassen, mehr Überwachung, mehr Leute, die aus ihren Häusern geworfen werden, weil sie die Hypotheken nicht mehr zahlen können. Üblicherweise sieht man diese Entwicklungen als separate Trends an. Aber als ich merkte, dass in den letzten 30 Jahren all diese Dinge massiv zugenommen haben, habe ich mich gefragt: Was sehe ich denn hier eigentlich? Und dann erkannte ich: Was hier stattfindet, sind Vertreibungen.

Maik Novotny, Exilierte auf der globalen Straße: Interview mit Saskia Sassen

Sassen: Eine Straße ist per se kein Ort für rituelle Routine, sondern ein Raum, in dem neue soziale und politische Formen entstehen können. Städte sind Orte, an denen die Machtlosen Geschichte machen können. Dadurch, dass sie füreinander sichtbar werden, können sie diese Machtlosigkeit ändern.

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