am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

erkennen

ein wenig überrascht bin ich schon, ob der resonanz auf den gestrigen beitrag. obwohl es sich doch bereits durch die letzten wochen und monate zog, das wissen und wiedererkennen überall. bei gesine vor drei wochen und daraufhin in den gesprächen mit acr, aber auch schon im november, durch meine flüchtig getwitterte bemerkung über die „versehentliche folter der kindheit“, die unter anderem von der kaltmamsell aufgegriffen wurde.

und jetzt in den kommentaren, in diesem zum beispiel. wie ich das kenne, erkenne, sofort: die durchwachten nächte, weil es anderes nicht gibt. die hoffnung auf das alleinsein dürfen als erwachsene. den totstellreflex im angesicht der freßfeinde, der beherrscht mich bis heute.

deshalb tue ich das, was ich gerade tue. für mich muß ich die alten geschichten nicht wiederholen, über zwanzig jahre habe ich kaum etwas anderes gemacht. (und mein dank gilt allen, die sich das haben anhören müssen oder wollen.) bis es mir selbst gereicht hat, endgültig. das erkennen aber, das wiedererkennen ist es wert. dieses thema, das so groß ist. und so wenig raum findet bislang.

ich atme jetzt aus und wieder ein und dann wieder aus. mit ein paar worten vermutlich.

1 Gedanke zu „erkennen“

  1. Ich habe Dich schon öfter gelesen- erst seit wenigen Wochen regelmässig … vorn beginnend – 2004 – eine Zeitreise – manchmal.
    Vielleicht erkenne ich nun erst klar und deutlich- vielleicht auch- will ich es jetzt erst erkennen …

    ******

    Ohne Gesine von Prittwitz hätte ich nie geredet- niemals so. Hab’ all die Jahre geschwiegen. Bin 60. Meine Kindheit ist überlebt.

    Es geht mir aber ähnlich wie Dir- für mich schreibe ich nicht darüber- ich bin damit durch- fast um den Preis meines Lebens- schon deshalb muss/will ich mit den Werten achtungsvoll haushalten. Will nicht auschlachten, aber erzählen … Botschaft hinterlassen an Hände und Füsse und Köpfe … klar und eindeutig. Es geht mir weniger um Vergangenes als Kommendes.

    Es hat mir mit den Jahren immer mehr Sprache genommen, wie wenig Raum dem Thema gegeben wird, und gleichzeitig wird es mit jedem tot aufgefunden Kindchen mal wieder durch die Schlagzeilen gehetzt.

    Ohne nachhaltige Wirkung- Kinder weinen weiter — und sterben. Manche nur innerlich, aber viele “Ehemalige” wissen auch, innerlich tot ist auch tot. Lebenslang.

    Wie weit und tief das Thema wahrhaft führt, wird mir erst langsam deutlich – jetzt da mich jeden Dienstag nach der Veröffentlichung von Gespräche mit ACR und Donnerstags/Freitags nach der Veröffentlichung auf meinem Blog…
    Privatnachrichten, Mails und sogar SMS erreichen … und mir scheint, die Welt ist voll von “uns”.

    Das ist schlimm- und verlangt reden …
    Die von damals leben nicht endlos- das Reden wird mal verstummen, bald vielleicht schon.

    Es lesen auch die mit, die gestern noch zuschlugen und vielleicht übermorgen nachdenken (wollen).

    Das zeigt die Möglichkeit des Raumes …

    charlotte
    (ACR)

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