am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

also:

mein kleines rheuma darf (noch) gar nicht so heißen, denn ist (noch) gar kein richtiges rheuma. (ich sag ja, es ist ein reißen!) möglicherweise, ganz vielleicht nur, will es später einmal ein richtiges rheuma werden, aber das steht noch überhaupt nicht fest. erstmal geht es also darum, herauszufinden, wie es sich so benimmt in mir, was es eigentlich hier will oder soll. worauf hinaus? in sechs wochen wird nochmal nach ihm gesehen, ob es sich in der zwischenzeit nicht vielleicht einfach wieder schlafen legen mochte.

ich denke da ja glasklar: mir reicht es schon, längst, schnell wieder raus damit und gut ist. schluß! große lust macht mir das nämlich nicht, soviel steht fest.

ärzte dagegen werde ich wohl nie begreifen. wie können die so schnell sein? ich selbst weiß kaum noch, was ich geredet habe, kaum daß ich wieder aus der tür bin. hoffentlich war nicht allzuviel blödsinn oder sonstwie falsches dabei. könnte aber durchaus sein, denn warum die frau, mit blick auf meine paar kinnhaare, unbedingt meinen schamhaaransatz sehen wollte, verstehe ich nicht wirklich. (nein, ich bin eher nicht trans, nehme keine hormone, auch nicht illegal. war es das?)

8 Gedanken zu „also:“

  1. Die Wärme des Frühlings wird wahrscheinlich schon das Ihrige gegen Ihr „kleines Rheuma“ tun. Übrigens warten Privatpatienten meines Wissens nach auch sehr lange auf Spezialisten-Termine, weil es einfach zu wenig Rheumatologen in Berlin gibt.

    Das mit dem … „Schamhaaransatz“ … ähem, das muss wohl auch keine verstehen … (ich würde mir den Blick darauf allerdings verbitten!)

  2. na, da hab ich wohl mächtig schwein gehabt mit meinem termin innerhalb von 6 stunden. eigentlich genial, genau so sollte es sein.

    das mit dem verbitten ist allerdings so eine sache. wenn sich das kommunikationstempo rasant außerhalb meines eigenen bewegt, habe ich mitunter schlagartig keinen zugriff mehr auf mein persönliches wollen oder nicht wollen. war in dem fall nicht so schlimm, ich schäme mich nicht meiner scham. mitunter muß „frau“ ja auch noch wesentlich mehr davon herzeigen. und mehr noch als nur herzeigen.

    bleibt allein die frage nach dem sinn von dem. aber die frage ist mir in der eile auch nicht mehr rechtzeitig eingefallen.

  3. Haare, wo sonst keine sind, anderswo Haarausfall, das hat viel mit Hormonen und Wechselzeiten zu tun, auch mit Autoimmunstörungen; danach zu sehen ist also schon sinnvoll. Frage ist immer, wie einer das tut. Und egal, wie lange man warten muss: Wechseln, wenn es nicht passt, auch von der Zeit oder dem Gespräch. Nirgends bleiben, bevor es stimmt. Zwei Cent zum Thema „Rheuma“: erst alles, wirklich alles abklären, was die Frauenhormone angeht. Sehr, sehr viele der Symptome sehen aus wie Rheuma oder Arthritis, bis hin zu steifen Fingern, und sind doch „nur“ Östro/Prog-Imbalancen. Wobei das Nur eben kein Nur ist. Rheuma aber ist ein Gummbibegriff. Muss man sich nicht überziehen (lassen).

  4. was mich im nachhinein irritiert, ist nicht so sehr der fachliche hintergrund, den ich irgendwie verpaßt habe, das scheint mir fast normal. sondern vielmehr der wunsch, es unbedingt selbst begutachten zu wollen. ich hatte ihr bereits versichert, daß es da nichts zu sehen gibt. ist das mißtrauen? gehört das dazu?

    außerdem: was mich gerade nahezu anwidert, ist diese abartige selbstobservation. ich habe keine ahnung, was östro/prog bedeuten könnte. ich bin auch kaum in der lage, es herauszufinden. ich will womöglich nicht einmal, daß jemand anders tut. vermutlich ist das unsinn, höchstwahrscheinlich sogar. aber ich kann und will meine innerkörperlichen blancen und imbalancen einfach nicht ans tageslicht zerren. zumal mir die aussagekraft beständig wirbelnder lebenszyklen in einem einzigen kurzen augenblick beleuchtet zweifelhaft erscheint. (auch das ist womöglich dumm von mir.)

    schmerzen hatte ich immer und ansonsten ganz andere probleme. wenn sich mein körper nach 30 jahren migräne, die sich nunmehr zu verabschieden scheint, eine andere art schmerz zulegen will, dann nenne ich das nicht krankheit. das ist eine unverschämtheit.

    ansonsten bin und bleibe ich unverschämt gesund.

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