am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

richtig

nachdenken über meine hauptfigur. die erzählstimme, die mich bis in meinen alltag verfolgt und das noch so in etwa das ganze jahr über tun wird. hoffentlich. nein, nachdenken ist das vielleicht gar nicht. sie viel mehr erfahren, diese figur, ihre sprache, ihr denken, ihr leben.

eine art persönliche überwältigung, die immer passiert beim schreiben mit solcher intensität. der augenblick, in dem ich nicht mehr verstehe, was ich da geschaffen habe. in dem ich mir anschauen und anhören muss, was meine figur tut und sagt. als hätte ich sie noch nie zuvor gesehen.

sie ist so anders. obwohl sie mir doch so nah ist. ich schaue durch ihre augen, ich weiß, was sie weiß. ich schreibe es auf, für sie. ich atme mit ihr. im grunde atmen wir zusammen.

aber sie kämpft nicht, um nichts. gleich zu anfang wurde ihr das vorgeworfen. und ich war irritiert. so wollte ich sie nicht, so unentschlossen und konturlos. so dachte ich, doch sie wollte da nicht raus. da war nichts zu machen.

auf einmal verstehe ich, das sie es wirklich nicht tut. kämpfen. sie führt keinen krieg, mit niemandem. auch mit sich selbst nicht, da ist ganz anders als ich. sie sieht den sinn nicht, und sie hat recht. es gibt keinen sinn im krieg. alles ist gut. alles funktioniert, auch ohne das.

es ist sogar gerecht. so steht es in meinem manuskript, glaube ich.

5 Gedanken zu „richtig“

  1. Meine Schüler und Schülerinnen fragen gelegentlich beim Sprechen über Texte, ob Autor/Autorin sich wirklich das gedacht haben beim Schreiben, was die SuS da herauszulesen angehalten sind. Ich rolle dann mit den Augen, versuche zu antworten. Aber dank dieser Einträge kann ich ja dann sagen: „Zumindest manche.“

  2. au weia. ist das dieses „was will uns der autor (sic) damit sagen“? gibt es das wirklich noch?

    meiner meinung nach sollte mal grundsätzlich festgestellt werden, dass niemand weiß, was ein*e andere*r denkt, wenn zur verdeutlichung dessen sprache eingesetzt ist. und am wenigsten wissen es die autor*inn*en selbst, die guten zumindest. die besten. ; )

    was sind SuS?

    (PS ich übe gerade sternchen. ; )

  3. SuS: Schüler und Schülerinnen, hat sich bei Schultwitter neben LuL und KuK eingebürgert.
    Was will uns der Autor damit sagen: Das ist wohl etwas Natürliches oder Entwicklungsbedingtes. Die wenigsten LuL (aber leider doch noch ein paar) fragen das, aber bei den SuS kommt diese Frage immer wieder. Seltener im Sinn von „Was wollte sie uns damit sagen“, häufiger: „Hat die Autorin wirklich alles da reingelegt, was wir rausholen (sollen).“ Also: Benutzt die Stilmittel wirklich? Achtet die wirklich auf Erzählperspektive?

    Selber nahme ich Doppel- und abwechselnde Formen.

  4. LuL kann ich raten, aber was sind KuK?

    ja, wir autor*inn*en benutzen stilmittel und kümmern uns sehr um die erzählperspektive. mehr noch: wir haben all das überhaupt erst erfunden! und achtung, wir tun das immer noch. ; )

    ein text hat aber immer mehr als man*ich reintun. (ist schwer mit den sternchen, aber geht.) ich bin oft selbst überrascht, gerade in bezug auf aufbau und konstruktion von längeren werken.

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