am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

bonding (51)


beim schreiben muss man sowohl mit erwartungen als auch mit prognosen immer so vorsichtig wie möglich sein. ich sollte das wissen. ich weiß es auch, aber ich ignoriere es mit größtmöglicher bereitwilligkeit.

zwei kapitel hatte ich mir vorgenommen in dieser schreibzeit. das eine, kleine fertigmachen, das ja längst angefangen und im grunde schon so gut wie abgeschossen war. dann das folgende, weitaus größere. zumindest grob durchpflügen sollte doch drin sein, dachte ich, einmal von vorne bis hinten. so war das geplant. gewesen.

nicht eingeplant war die müdigkeit, obwohl ich gerade die hätte voraussehen können. und sollen. doch das eigene, das so tief in das schreiben hineinwirkt, mitunter, gerade das verleugne ich seit jeher nur allzu gern. zumindest wenn es um die physis geht. ebenso nicht eingeplant war die arbeit an der kapitelstruktur, obwohl diese glasklar auf der hand lag. ignorieren ließ sich das nicht, auch nicht übersehen. nur dachte ich eben, das wäre an einem nachmittag erledigt.

da lag ich wohl falsch, in beidem.

gerade eben erst zeigt sich, dass ich wohl froh sein kann, wenn mir das eine, kleine kapitel noch gelingt. genau genommen bin ich zuversichtlich, es läuft wieder. ich musste nur erst zurückfinden an diese stelle des manuskripts, während die intensiven planungen der ersten paar tage hier sich ja auf ganz andere, viel spätere romanphasen bezogen. eine rasante reise, ich muss schon sagen.

doch im grunde liege ich jetzt ganz gut, es gibt nichts zu klagen oder zu jammern. schon gar nicht wegen der zeit, im gegenteil. übersicht habe ich gewonnen, spielraum und weitsicht. damit lässt sich doch arbeiten, ganz sicher.

oder anders gesagt: ich denke wieder, dass es durchaus etwas werden könnte in diesem jahr. fertig werden, meine ich, mit allem. nicht nur das eine oder andere kapitel, sondern die erstfassung.

tragisch ist nur, dass jetzt gern bleiben würde, hier an meinem schreibzeitort. gerade habe ich mich eingegrooved, dehne mich aus zwischen schlafen, arbeiten, mittagsschlafen, eisessen, radfahren und weiterarbeiten.

so ein woche noch, zusätzlich. das wäre gut.

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