auf einmal leben alle so, wie ich als kind. das denke ich gerade. wenn sie nach draußen gehen, werden sie unsicher. denn sie kennen es nicht, dieses draußen. wissen noch nicht, wie es funktioniert. haben angst, vielleicht. denn da draußen lauert eine stille gefahr.
ob sie auch drinnen angst haben, so wie ich damals. das weiß ich nicht. ich weiß nicht einmal mehr genau, ob ich selbst früher tatsächlich so große angst hatte. oder ich mir meiner sicher war, als kind schon, auf mich geworfen. und dabei gut gelandet. sicher.
eines ist mir heute klar geworden. in der aktuellen situation derart zurückgesetzt zu sein, in mich selbst gepresst, seit drei wochen etwa. am anfang war es nicht leicht, weil ich es zu gut kenne. weil ich weiß, wie es geht und was passiert. wenn man allein ist, ganz für sich. dann war es anders. es wurde leicht, aus genau demselben grund. eben weil ich es kenne, das gibt sicherheit. menschenleere im leben und schweigen, ich gebe es zu, beruhigen mich zutiefst. und jetzt, sehr plötzlich, ist es noch leichter geworden. weil dann doch alles anders ist, ganz unerwartet neu.
ich habe meinen eigenen raum, ausreichend geld derzeit und die volle gewalt über mein leben, mein wissen, mein tun. das haben kinder nicht, die meisten menschen vielleicht. ich aber habe alles, was virginia woolfe für mich verlangt, trotz der aktuellen repressionen. in gewisser weise liegen auch diese in meiner gewalt. mein handeln ist meine macht. das wissen kinder nicht.
oder ist auch das am ende ganz anders? schon morgen vielleicht. ja.