zurückgeworfen auf mich, ein selbst. das ist alles. ich sage nicht, dass es leicht ist. so klein zu sein, ein kern, ein korn. bereit zu wachsen. bereit auch zu warten, was mir allerdings nicht so behagt. nicht mehr, nicht noch mehr. davon hatte ich schon mehr als genug.
draußen geht alles mehr oder weniger wieder los. es sieht auch immer mehr danach aus, auch wenn ich mich an den berliner top-adressen nicht sinnlos herumtreiben mag. ich fahre nicht u-bahn oder bus und ich gehe nicht in kneipen oder bars. ich gehe auf den balkon. von da aus klingen die nächte immer noch anders als zuvor, leichter und leiser sind sie. mir gefällt das.
doch auch ich bin wieder häufiger unterwegs. da sind wieder menschen in keinem leben, echte menschen. nicht nur ihre gesichter auf dem bildschirm und ihre stimmen in meinem headset. das ist gut. und doch ist es auch seltsam. mehr als zuvor spüre ich, wie anstrengend mir menschen sind. immer noch, ganz egal, wie lieb sie mir sind oder wie sehr ich sie vermisse. anschließend kämpfe ich, immer, um mich. ich suche nach dem selbst, das ich bin. der kern, das korn. das gilt es zu schützen, dass es wachsen kann, irgendwann.
ich weiß nicht, ob das klug ist oder auch nur sinnvoll. denn im grunde hat sich noch nie jemand auch nur dafür interessiert. selbst die, die es fressen wollten, sch davon nähren, weil sie es besser nicht wusste. auch die hatten keine ahnung, was es ist. nur seine kraft, die kannten sie wohl, die fähigkeit zu wachsen. sonst hätten sie mich nicht brauchen können.
jetzt geht die zeit des rückzugs also vorbei, einstweilen zumindest. und ich will lieber bleiben, bei mir. ich will warten und wachsen, obwohl es kaum noch auszuhalten ist. nicht das mit dem virus, das ist wie es ist.
doch das selbst, das ich bin. die frage nach dem werden und wachsen. dabei möchte ich bleiben.