am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

krumm gewachsen

die balkontür steht weit offen, draußen ist noch einmal eine sommernacht. eine robuste, aber egal. es ist immer noch sommer. neulich habe ich die pflanzen zusammengeschnitten, alles war schlapp oder welk geworden. das musste weg. dabei habe ich gesehen, dass die seltsam krumm gewachsene tomatenpflanze, die wenig ertrag gebracht hat, an zwei stelle angefangen hat, kerzengerade ein paar zentimeter nach oben zu wachsen und dort blüten anzusetzen. und auch die im grunde vertrocknete mimose setzt an den einzigen, noch ganz lebendigen trieb eine blüte an. glaube ich. schon seit tagen beobachte ich das. jetzt bin ich fast sicher.

in mir entfaltet sich das kind, das ich war. seit die kiste der vergangenheit wieder offen ist. es antwortet, ohne dass ich eine frage gestellt hätte. es fragt nicht, es ist da. jenseits der vielen geschichten, die ich immer und immer wieder erzählt habe, liegt die zeit ohne worte, ohne erinnerung. eine zeit, in die ich nicht reichen kann. von der ich nicht reden kann, weil ich nichts davon weiß. was von da kommt, ist erleben.

heute war es schrecklich.

aber alles wird klarer, konzentrierter, dieser tage. also ist es gut.

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