aufgestanden und durch das letzte kapitel geritten. nun ja, geritten. aber gehoppelt vielleicht, recht zügig gehoppelt sogar. am frühen nachmittag war ich durch. und überrascht. damit hatte ich nicht gerechnet.
da sich bislang auch keine zufriedenheit einstellen mag, gehe ich davon aus, dass ich noch nicht fertig sein kann. da ist so viel dialog, mit zwei, drei oder auch vier personen. das ist eine ganz eigene kategorie. vermutlich muss das nochmal ein bisschen liegen, bevor ich das beurteilen kann.
zur sicherheit tue ich also etwas, was ich bei diesem manuskript so gut wie nie gemacht habe. ich hab es nicht vermisst, auch kaum je daran gedacht. aber früher habe ich das immer getan, für jedes einzelne kapitel.
ich drucke aus, gerade jetzt. die letzten beiden kapitel.
um im laufe der woche montage und komposition zu prüfen, die struktur der dialoge durchzugehen und vor allem all die anderen ebenen irgendwie zu erfassen. da genau könnte es sitzen.
das problem, das ich gerade nicht erkennen kann. nicht sehen, nur spüren, irgendwie.
ach, wie ich das leid bin. wie unendlich leid.
was besseres aber könnte eine tun als schreiben in dieser zeit. inzwischen lebe ich in einem hochrisikogebiet, darf ohne zweifel bald schon die stadt nicht mehr verlassen. da schreibe ich mich doch gern in fremde welten und die abgründe anderleuts keller. lebe mit menschen, die es nicht gibt, belebe mich selbst in die vielen.
wenn ich es genau bedenke. so viel anders als sonst ist das eigentlich gar nicht. nur ist es mir schon lange nicht mehr aufgefallen, so gut hatte ich mich eingerichtet. mit dem leben und dem schreiben, dass ich sogar das härteste verlassensein meines lebens irgendwo unterbringen konnte. irgendwie, ohne dabei zu verrecken. ich weiß nicht einmal, wo.
was solls. das ist nur neues totes land in mir. und davon bin ich ohnehin angefüllt.
aber schreiben, das ist ein wirklich gefährliches spiel.