am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

bonding (139)

dass ich beide bisherigen manuskriptfassungen in jeweils dem moment fertiggestellt habe, in dem welt draußen unerträglich wird. das verstehe ich nicht, das ertrage ich auch nicht gut. das lässt mich zurück, wie eine idiotin vielleicht, zumindest aber eine absurdität von mensch. ein solches buch in eine solche zeit zu versenken, das ist einfach nur irre.

immerhin ist es auf dem weg. es ist auch angekommen, das hat meine agentin dann doch zügig bestätigt. spüren kann ich gerade nichts mehr. vor ein paar wochen war ich wach und dicht dran, da hätte mir ein klein wenig austausch womöglich geholfen. ich weiß nicht, ob ich darauf gehofft habe. vermutlich schon, obwohl autorinnenseelenpflege ganz sicher nicht zu den agenturaufgaben gehört. sehr gut also, ein glück, dass ich vergessen wurde, über den rand gerutscht bin irgendwie. das wäre sonst ziemlich peinlich geworden, könnte ich mir denken. und auf die art gewöhne ich mir solcherlei komische hoffnung gar nicht erst an.

inzwischen ist alles tot, es gibt nichts mehr zu sagen. etwas ist so tief in mich hineingekrochen, dass es längst nichts mehr mit dem buch zu tun hat. in ein paar tagen nur, das ist beeindruckend. und das geht jetzt auch niemanden mehr etwas an, dazu ist es zu spät.

das will nur überlebt sein, irgendwie, ganz allein.

oder auch nicht.

vor etwas mehr als einem jahr habe ich einen autor im radio so etwas sagen hören wie: immer, wenn ich ein buch fertig habe, bin ich völlig zerstört. damals habe ich mich ein wenig gegruselt, obwohl ich mir das gut vorstellen konnte. vielleicht auch gerade deshalb, weil ich es mir so gut vorstellen konnte. die lösung im radio hatte etwas mit gehen zu tun, mit spazieren vielleicht. oder mit dem laufen durch wälder.

jetzt bin also ich soweit. ich bin zerstört. aber gehen hilft nicht, das weiß ich schon.

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