mal ist es besser, mal schlimmer. insgesamt sieht es schlecht aus, zumindest fühlt es sich so an. langsam werde ich auf kleiner flamme eingekocht. reduziert auf das minimum, immer noch ein bisschen weniger, am ende bleibt sicher nicht viel. für mich allein wäre das wohl okay, auf dem rein existenziellen level komme ich zurecht. das habe ich als kind gelernt, zwangsläufig, auch da gab es nur nur wenig von mir, das es zu behaupten galt. im grunde war alles ein versehen. ich war allein, weil ich es nicht anders wusste. andere menschen waren illusion, nur eine erfindung von mir. so dachte ich, damals.
heute ist das anders, ich weiß es besser. ich weiß aber nicht, ob ich so leben kann, wie menschen eben leben. und doch. noch vor einem jahr wäre ich nicht auf diesen gedanken gekommen. jetzt aber spüre ich, deutlich, was ich bin. und was ich eben nicht bin, nicht sein kann und nicht sein will. da ist ein riss, eine kluft. nicht neu und auch nicht unüberwindbar weit. aber tief, so gähnend hohl, dass all meine ahnung hineingezogen wird.
und etwas in mir ist gebrochen, vor einer woche oder so. die verbindung zu all der anstrengung, die jahre und jahrzehnte, in denen ich mich so bemüht habe. das war weitgehend sinnlos. auf einmal steht da etwas klar im raum, wie so vieles auf einmal sichtbar ist. es ist eine gnadenlosen zeit, die alles belanglose verwirft. also spiele ich nicht mehr, ich schärfe meine enden.
das werden viele nicht mögen, auch mir selbst gefällt es nicht wirklich. die vorstellung, durchs feuer zu gehen und geschmiedet zu werden. dann gehärtet, wie stahl. so war es in der nacht danach, als die verbindung gekappt war. schlaflos und wild, als würde die struktur meiner substanz erneuert. wie soll das gehen?
dass mir die offenheit bleibt, das zarte und weite. die sanftheit, mit der ich mich durch die worte bewege.