am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

schreibzeit (59)

manchmal ist schreiben die hölle, eigentlich sogar ziemlich oft. dann gibt es tage, da will es mich fressen, auf immer vernichten. das gibt es nicht zu oft, zum glück, aber gestern war so einer.

keine ahnung, ob es an meiner körperlichen verfassung lag, bedingt durch die last des letzten jahres. corona-jahr nummer eins. bedingt auch durch die viele arbeit in den letzten fünf jahren, nahzu nahtlos, ohne wochenenden oder urlaub. dazu die monatelangen rheumaschmerzen, die unfähigkeit zu schlafen, gefolgt von der trennung vor nunmehr bald zwei jahren. alles das vielleicht.

aber eigentlich wohl doch nur das material, dieses eine kapitel, reichlich verzockt, dabei aber ziemlich wichtig. das war klar, in dem moment, in dem ich es durchsah. und erst recht, als ich angefangen habe, es zu bearbeiten. diese wucht, die mich zu erdrücken drohte. gruselige erinnerungen auch an MEMORY, damals. den text, den ich kaputtgeschrieben habe, letztendlich. der über wochen, wenn nicht monate, in der art auf mir lag. bis ich abgebrochen habe, ihn begraben, irgendwo in mir. und auf der festplatte natürlich.

am morgen habe ich angefangen, den tag über fast nichts geschafft und nichts verstanden. nicht gewusst, was ich tun sollte. bis weit in die nacht dann aber doch gearbeitet, überarbeitet, geschreiben halt. weil es dann auf einmal doch ging. bis tief in die nacht im text, bis tief in die erschöpfung, physisch wie kongnitiv. das ist keine hölle, das ist vernichtung.

am morgen dann festgestellt, dass es so schlecht gar nicht geworden ist. zwei oder drei stellen, die sich festgehakt hatten und nicht so leicht gelöst sein wollten. aber eigentlich nur kleinigkeiten. anschließend gleich das nächste kapitel, ein kleines zum glück. jetzt bin ich zuversichtlich, dass es morgen weitergeht. recht flüssig sogar, hoffe ich.

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