alles still draußen, tatsächlich. alles dunkel auch, schlafen die alle schon? sind sie überhaupt noch da? die menschen, die nachbarn, was tun sie gerade? manchmal höre ich ein fahrzeug, vor allem immer wieder das laut heulende motorrad aus der direkten nachbarschaft. spät in der nacht ist das, egal wie kalt es ist. wohl weil die straßen jetzt so schön leer sind. vermute ich jedenfalls, ich weiß es nicht.
ich bin auch still, und ein bisschen betrunken. das bin ich neuerdings fast jeden abend. ein kleines bisschen nur, aber naja. es ist kaum zu ertragen, das alles. was aus uns wird, den menschen, den nachbarn. alle reden über sich, ich ja auch. ich bin mir wichtig, es ist sonst niemand hier.
aber das hauen und stechen, das sich seit ostern überall entwickelt. derzeit vor allem rund um den immer noch raren impfstoff, trotz aller versprechungen. jeden tag wird es schlimmer, gerade sind es die eltern, die den größen lärm verursachen. mir werden tipps zugespielt und praxislisten, wie auf einem schwarzmarkt. auf twitter lese ich von lustigen menschen, die auf der suche nach dem geilen stoff von hausarzt zu hausarzt durch die halbe stadt laufen. und sich wundern, dass es da voll ist, beängstigend fast, und die dort arbeitenden menschen unfreundlich, genervt bis ablehnend.
was sagt uns das, global betrachtet, in einer globalen pandemiesituation? ich ahne da wirklich nichts gutes.
ich höre jetzt auf, kein wort mehr über das impfdesaster. (und damit meine ich nicht nur die mangelwirtschaft. die war absehbar, zumindest global.) meine lage kenne ich, die ändert sich ja auch kaum. ob mit oder ohne impfung. draußen ist mehr licht, das ist alles. es ist kalt und ungemütlich in diesem frühling, der kälteste april sein zwanzig jahren oder so. hab ich neulich gehört, ich weiß nicht mehr wo. dann kommt der mai, mein mai, und diese welt ist und bleibt doch unerträglich. nicht nur für mich, vermutlich. oder nicht? um mich geht es hier gar nicht. oder doch?
nein, hier geht es nie um mich.
Fühl Dich einfach umarmt. Schlichte Geste in aufgeregten, seltsamen, raubtierischen Zeiten!