seit mittag leuchtet die corona-warn-app in rot. das kommt davon, dass ich am wochenende die erste, größere kulturelle veranstaltung seit fast zwei jahren besucht habe, den open mike. sorgen mache ich mir deswegen nicht. ich bin geimpft, und alle dort haben quasi die ganze zeit masken getragen. der heimathafen ist groß und hoch, es wurde gelüftet, und es waren längst nicht so viele leute da, wie es stühle gab. die meiste zeit saß ich also allein und war still. wie es mir immer ist, unter menschen.
das war sehr schön. das war es wert.
das rot in der app zeigt, was zu erwarten gewesen war: es ist nirgends sicher. auch das schreckt mich nicht. das wusste ich schon vorher, lange vorher. das habe ich als kind von grund auf gelernt. was eine exponentiale dynamik ist, bzw. wie es sich anfühlt, kurz bevor es losgeht. die ständige gewissheit, sich selbst nicht retten zu können. zu klein zu sein, zu hilflos. das ist alltag, das ist harmlos. die dynamik der überwältigung hingegen.
auf den heutigen alltag bezogen ist dieses rot nur eines: ärgerlich. weil es so derart vermeidbar gewesen wäre. so einfach, so schnell. vielleicht nicht alles, aber wohl doch vieles. und weil ich jetzt eine woche oder so zu hause sitze, weitgehend zumindest. das nervt!
aber naja, im großen und ganzen tue ich das ja sowieso, seit jahren jetzt. oder wie lange geht das alles schon?