dunkel ist es, so lange schon. wochen, monate, jahre. und die nacht, sie kommt erst noch. so heißt es jetzt überall.
tief innen werde ich immer radikaler, halte es keine sekunde länger aus, das besserwissen und hassen, das selbstverständliche verachten anderer menschen. einfach so, ohne hinzuschauen. hier im netz oder anderswo. ich will das nicht mehr sehen, es nicht lesen, nicht erleben. das gilt für alle vorhandenen seiten und gruppen, und immer für diese wie auch die jeweils gegenteilige perspektive. prognosen rückwärts zu rechnen ist ebenso komplex und verwerflich, wie zahlen verlässlich in die zukunft zu schieben.
was soll das bringen oder helfen, wenn jemand schuld gesprochen ist? dann ist es zu spät, per definition. alles ist längst geschehen, also was? das geht nicht rein in meinen kopf. der alltag geht weiter, so oder so.
wie soll man da leben?
mehr denn je suche ich nach den gegenden, wo die sicht frei davon ist, nirgends die rede von schuld. wissen will ich, wie es dann aussieht. das leben und der alltag. sicher mit nicht weniger schmerz oder krankheit. schon gar nicht ohne tod. das kann und das soll nicht sein. es gibt nicht viel solchen raum, soviel steht fest. auch mein denken ist nicht frei davon. im gegenteil. meine sprache verrät meine schuld nur allzu oft. und die schuld, die an mir begangen wurde, trägt sie mit stolz mitunter.
ich mag das nicht, ich will darüber hinaus. da bin ich nicht die erste, das ist mir klar. und vermutlich ist das sinnlos, wie alles. keine ahnung. ist es das wert?
was dieses virus mit mir macht, ohne dass ich ihm jemals begegnet bin. dabei ist es nur ein harmloses, kleines programm.
dass die menschheit eines tages von einem derart simplen mechnismus ausgelöscht werden wird. nicht von diesem vermutlich, aber auch nicht von einer außerirdischen übermacht, einem meteoriten o. ä., wie in den filmen. nein! stattdessen von einer womöglich noch viel rudimentäreren minimalkonstruktion, weit jenseits unseren verständnisses von leben. das ist nicht auszuschließen.
somit wäre sichergestellt, immerhin: daran trägt dann auch niemand eine schuld, letztendlich.