am freitag den bestehenden text vor mich gestellt, fünfundzwanzig seiten, wie auf ein podest oder eine staffelei. dann zur axt gegriffen und los, weil zwei drittel davon weg muss. das heißt, ein neuer text soll entstehen, etwas anderes muss aus dem kommen, was bereits existiert.
zum abend hin auf etwa elf seiten gekommen, was nicht genug war. aber gut, hervorragend sogar. weil also keine fehler zu erwarten waren, in aller ruhe zum tango gegangen. gegessen, getanzt, geredet und getrunken.
in der nacht noch gedacht und über den titel entscheiden, die aufteilung. das dann am samstag gleich umgesetzt und etwa die hälfte des textrumpfs durchgearbeitet. fast mit leichtigkeit, muss ich sagen. so leicht, dass zwischendurch ganz entspannt das küchenregal abgebaut, umgebaut und wieder angebaut habe. was wesentlich länger gedauert hat, als ich gedacht hatte. das war schon ein bisschen mies.
erst spät also, am abend schon, in die zweite hälfte, von der ich dachte, dass sie nicht so aufwändig sein würde. wenig umzustellen, nur kürzen, keine probleme. von wegen. die abendarbeit lief nicht besonders rund, keine zufriedenheit wollte sich einstellen. nur frust und müdigkeit. aber runter auf knapp zehn seiten war ich am ende dann doch.
heute gleich am morgen eingesteigen. hinten eingestiegen, wo es mir nötig schien nach den unsauberheiten des vorherigen abends. leicht war es nicht, ich musste zum letzten mittel greifen. mir alles laut und langsam vorsagen, nicht nur schnell, damit es schnell geht. oder gar nicht, weil. nein, gar nicht geht gar nicht. rezitieren muss ich immer.
vier stunden waren das oder mehr noch, sechs vielleicht. doch das ergebnis ist gut, unter neun seiten bin ich gekommen. die dramaturgie stimmt, die spannung sogar. das denke ich, weiß es aber im grunde nicht.
ich höre trotzdem auf, da ist es noch hell. weil ich weiß, dass mehr nicht mehr geht, nicht an diesem wochenende. ich lasse den text und schicke ihn ab, zum gegenchecken. weiter geht es dann am donnerstag, die letzten feinheiten erledigen. so ist der plan.
keine zehn minuten später falle ich in mich zusammen, in eine tiefe, vor allem auch körperliche erschöpfung. es war ein anstrengendes wochenende, damit hatte ich so nicht gerechnet. das schreiben vor allem hat alles von mir verlangt, das vor allem hatte ich nicht auf dem plan. das bauen war ein leichtes dagegen, trotz leichtem muskelkater.
und jetzt ist mal schluss hier. in ein paar stunden fängt die neue arbeitswoche an.