am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

meinwien/7

schlechte nacht bei maximal dröhnender klimaanlage. irgendwann schlage ich taumelnd und ohne brille das fenster zu, klemme dabei offenichtlich die gardine ein, am morgen hat sie löcher. geholfen hat es auch nicht, in dem doch recht kleinen zimmer und in der hitze kommt ohnehin schnell das gefühl des eingesperrtseins auf. kurz danach wird nebenan ausgiebig gevögelt, vermutlich in einer wohltemerierten umgebung.

jetzt sitze ich in einem café mit durchschnittlichem kaffee, aber sehr guten pancakes. es gibt netz. ich habe den rechner dabei, den ganzen tag werde ich ihn mit mir herumschleppen, müssen. immerhin wird der tag nun wohl doch nicht der heißeste dieser woche. im gegenteil, ab nachmittag soll ein temperatursturz stattfinden, zehn grad weniger. schon jetzt weht ein guter, lauer wind durch die passage, in der ich sitze. und mir sorgen mache, ob es mir gegen abend nicht zu kühl sein wird.

ja, ich bin eine schlechte reisende.

ich sitze hier und lese. oder ich schreibe. ich habe vor, lange hier zu sitzen. die basilikum-limette-limo ist ausgezeichnet. laufen werde ich später, vielleicht. oder anderswo sitzen. das klingt schon besser, das klingt wie gutes reisen. richtig?

wenn es eines an wien zu bemängelt gibt, dann, dass es an schönen, großen bäumen fehlt. so viele fenster liegen prall in der sonne, unbeschützt, und auch insgesamt verbessert sich ja das klima einer stadt durch begrünung. berlin ist da ein segen. ich habe hier und da angemerkt, wie sehr das hier fehlt, und immer die antwort erhalten, dass nichts zu tief wurzeln dürfe, weil die unterirdische versorgung recht hoch läge. oder so ähnlich, keine ahnung. recherchiert habe ich das nicht.

aber ich registriere die vielen dachgärten, die von nahezu überall zu erkennen sind. das gefällt mir, auch wenn es mir nahezu unwirklich vorkommt. ich stelle mir das zu heiß vor da oben. aber wer weiß, vielleicht weht auch da ein guter wind. so ein begrüntes dach würde ich gern mal besuchen, um es selbst zu erfahren, aber vermutlich tragen diese gärten wie auch immer zur verbesserung des stadtklimas bei. könnte ich mir vorstellen.

und dann es gibt diese großen wasserdüsen überall, die sprühnebel um sich verbreiten. einfach so auf der straße stehen die, und der asphalt darunter ist klatschnass. das ist witzig, ich mag das, hilfreich ist es auch. aber es ist wohl nix mit wassersparen, weniger duschen und die gärten verdursten lassen. hier scheint es wasser genug zu geben, anders als in berlin und brandenburg.

ich wünschte, ich könnte die politik und ihre themen ausblenden, wenigstens im urlaub. ein ganz klein wenig gelingt das vielleicht, weder in klagenfurt noch hier in wien habe oder hatte ich tv. das hilft, aber im grunde geht es eben nicht. nie.

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