am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

reisefertig

wahrscheinlich ist es nicht die schlechteste idee, berlin kurz vor silvester zu verlassen. das wollte ich schon lange mal, ich kann die ganze schießerei sowieso nicht leiden, aber diesmal wird es wohl richtig schlimm, nach den umfangreichen verboten in den letzten zwei jahren. das ist es jetzt schon, seit tagen. feuerwerk und farben, das wäre ja noch erträglich, vielleicht sogar ein bisschen schön. in wuppertal zum beispiel, als ich aus dem küchenfenster auf die andere talseite schauen konnte. das war okay, aber die katze damals, lisa, hatte unglaubliche angst. bis weit in den kommenden tag hockte sie eisern unter der gusseisernen wanne und ließ sich mit nichts locken. das ist doch blöd.

blöd ist eigentlich auch, dass ich morgen ein flugzeug nehmen werde. das war keine leichte entscheidung, aber es war so kurzfristig. immerhin habe ich noch einen direktflug gefunden, auch wenn ich dafür ganz ordentlich zuzahlen musste. innerhalb von europa auch noch herumzuhoppen, wäre aber wirklich noch blöder gewesen. auch sehe ich andere mir mehr oder weniger bekannte menschen, via twitter und facebook, die durch die halbe welt fliegen, um orte und menschen wiederzusehen. ich kann das verstehen, ich mache genau das. aber es ist nichts, was ich über die maßen tue. mein letzter flug ist sicher fünf oder sechs jahre her.

schluss mit dem drehen und winden, dem herausreden wollen. es ist, wie es ist.

ich muss also früh aufstehen und zu diesem neuen flughafen fahren. nachsehen, ob es den auch wirklich gibt. so richtig glaube ich ja nicht daran, wenn ich eherlich bin. ich werde stunden mit warten verbringen, so kenne ich das vom fliegen. und dazwischen werden ich kurzfristig durchdrehen wollen, weil ich den weg nicht finde, mich verloren glaube oder ähnliches. ich bin wirklich nicht nur keine gute reisende. ich bin überhaupt keine reisende. ich werde das reisen aufgeben, das weiß ich jetzt schon. und irgendwann werde ich auch meine wohnung nicht mehr verlassen, dann wird auch das mir zuviel sein. ich muss nur zusehen, dass ich dafür vielleicht doch noch einen ort in einer ruhigeren gegend finde.

keinen lärm mehr und keine menschen, darauf steuere ich zu. aber erstmal freue ich mich auf spanien, und markiere damit doch noch einmal ein land, in dem ich bislang noch nie war. gut.

2 Gedanken zu „reisefertig“

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