großartige erschöpfung, wer hätte das gedacht, zur hölle. dafür nicht auf einer veranstaltung gewesen, einer party oder was auch immer. nur ein paar stunden in den messehallen, danach zum essen und reden für ein paar stunden. intensiv.
heute morgen dann statt früh los, raus zu messe, einfach mal im bett geblieben. dann aufgestanden, aber im schlafzeug geblieben. kaffee wollte auch nicht helfen, war aber gut. immerhin. gegen vierzehn uhr geduscht, die gestern gewaschenen klamotten angezogen und derart verknittert schnell noch zum supermarkt. danach ins zentrum von leipzig gefahren und ein wenig herumgelaufen, planlos.
das kenne ich alles noch sehr wenig, hatte aber keine energie, mich ausgerechnet heute besser zu informieren. an einer goethe-figur bin ich vorbeigegangen, das hat mich nicht überrascht. ist ja alles was mit büchern hier derzeit.
ich mag leipzig, für mich hat die stadt eine seltene ruhe. das ist vermutlich individuell zu verstehen, also nur für mich gültig. aber das ist ja genug.
das übrigens ist ungefähr meine art zu reisen. irgendwo sein müssen oder wollen, weil es einen grund gibt. dieser grund muss nicht zwingend etwas mit dem ort zu tun haben, das ist zweitranging. kann aber durchaus auch mal vorkommen, recht bald schon sogar. aber das allein ist es nie.
dann also da sein, irgendwo, und ständig überfordert. erschöpft von der anreise, sowieso. das ist das schlimmste, vielleicht das eigentliche problem. doch ich weiß es nicht genau.
auf der zeit der anwesenheit an diesem anderen ort lastet ein beständiger druck der begrenzheit auf mir. das kann ich nicht ändern. es ist lästig, selbst ich spüre das. dieses gefühl, dass ich nicht da sein darf, wo ich bin. wohin ich mich selbst befördert habe, eigenmächtig.
ich bleibe abwesend, wenn ich anderswo bin. ich verpasse mich selbst an diesen orten, es gibt nur augenblicke, mitunter. momente des staunens, dass ich bin, wo ich bin.
doch anschließend sehne ich mich, fast immer. als wäre ich nie dort gewesen.