die wohnung hier ist sehr eigenartig. so eigenartig, dass ich eben erst begriffen habe, wie das entstanden sein könnte. beschreiben kann ich es aber dennoch so gut wie nicht. es handelt sich um eine verbindung zwischen vorderhaus und seitenflügel, das ist fakt. wobei die beiden nicht auf einer ebene liegen. das macht es schwierig.
also, ich betrete die wohnung in der ersten etage und fühle mich sofort wie in einem keller. da unten sind klo und bad mit wanne, daneben das wohnzimmer, das ich so eigentlich nicht nennen will. keine fenster, ein loch mit fliesenboden, sofa und fernseher. ein bisschen gruselig. eine halbe holztreppe höher liegen küche und das arbeitszimmer, wegen dem ich diese wohnung überhaupt gewählt habe.
das ich jetzt aber nicht nutze, weil es kein fenster hat, nur vier wände, eine davon aus glas, von wo aus man ins wohnzimmer hinuntersieht. und ein glasdach in der art von fabriken. tagsüber dunkel ist es da also keinesweg. dennoch, ich mag nicht gegen wände gucken, in alle richtungen. allerdings steht dort auch ein schicker alter stuhl, so unbequem, dass er sich perfekt für meditation nutzen lässt. vorn auf der kante sitzen, dabei kaum anlehnen, super.
könnte ein hinweis sein, wie ich die tage hier verbringen könnte.
mein arbeitsplatz befindet sich nun also in der küche, wo auch die einzigen beiden, kleinen fenster sind, mit blick in den innenhof. ein schöner innenhof, wo man die nachbarn hört, ihr tellerkappern in der küche, ihr reden und lachen. hier ist es gut, auch wenn ich wie immer nicht richtig sitze. der nacken, der rücken, beide sagen mir das. oder aber, dass ich in den letzten wochen viel zuviel gearbeitet habe.
von der küchenebene führt eine eigenartige treppenbrücke auf die schlafebene. gebaut aus holz und seil ist es eine ziemlich gewagte konstruktion, besonders für nächtliche klogänge. dazu muss ich über beide treppen, am zwickel eine 180°-wende vollführen, und dann ins dunkel. die wendestelle stelle ist nicht besonders geschickt miteinander verbunden, ich hätte das anders gelöst. um nicht zu sagen, man hätte es anders lösen müssen. das ist eine sollabsturzstelle mit genickbruchgefahr, definitiv.
aber der offene schlafbereich richtig schön. riesiges bett, solide und fest, strahlend weiß bezogen mit gutem leselicht. knarrt nicht, quietscht nicht, nur ab und an dieses grummeln im grund. die tram draußen auf der straße. nicht gasse, nein.
* analog zu den bildbeschreibungen in der grundschule