das war jetzt der erste tag nach wien, an dem ich so einigermaßen ruhig zu hause und hier angekommen sein konnte. obwohl ich viel gearbeitet habe. erst als angestellte, wo ich neben dem, was derzeit massiv ansteht, auch noch eine andere, nicht ganz unwichtige sache anstoßen konnte. darauf hatten ich schon kaum noch gehofft. dann fliegender wechsel an die übersetzungen, wo auch schon wieder eine kleine menge anstand. zwischendurch einmal kurz zum baumarkt und zurück. holz holen und holz bestellen, das war gut. das war es wohl, das ein bisschen ruhe gebracht hat. endlich.
draußen pisst es aus den linden, ständig muss ich die brille waschen. putzen allein genügt da nicht. aber dafür ist jetzt wirklich sommer.
der kopf ist klarer, wenn er nicht unter menschen ist. das wird mir mit mir heute klar. unter vielen menschen vor allem, damit muss ich leben. was rede ich, damit lebe ich. nun schon so lange. sechzig zu sein, darauf habe ich nie hingearbeitet. das ist eher ein versehen. genau so will ich es ab sofort handhaben, das alter. als wäre es ein versehen.
zu hause muss ich mich immer wieder daran erinnern, vom schreibtisch auch mal aufzustehen. ich trickse mich aus und räume ein bisschen auf, so komme ich in bewegung. und es kommt auch was in ordnung, ganz nebenbei, das ist gut. zum beispiel ist das bett frisch gemacht.
jetzt rufen die krähen, die ums haus verteilt wohnen. sie spielen abendschau oder sowas.
gestern habe ich die beiden tonbänder herausgekramt, die von mir und meinem bruder (band zwei, vermutlich) als kleinkinder aufgenommen wurden. das tonbandgerät habe ich schon lange nicht mehr, das war unrettbar hinüber. ich konnte also nie richtig anhören, was auf den bändern zu hören ist. jetzt denke ich darüber nach, sie digitalisieren zu lassen. das müsste doch gehen.
ich bin ehrlich, mir graust auch vor dem, was ich da möglicherweise zu hören bekomme. über fünfzig jahre ist das her, zum teil sicher an die sechzig. da bin ich dabei, die hauptperson sogar, aber ich bin noch nicht ich. doch das ist das geringere.
auf den bändern sind schließlich auch meine eltern zu hören.
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