am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

wien, fiktiv

am morgen von presslufthämmern geweckt werden, das geht auch hier. zum glück war es ein kleiner hammer, einer der in häuserwände dengelt, nicht in die straße.

also auf, kaffee und duschen, dazwischen ein kleiner kampf mit der hiesigen waschmaschine. das permanentpiepsen in zusammenhang mit dem display-hinweis IE erwies ich als ein schrei nach wasser. (so das handbuch, ein hoch darauf, und auf die handbuchverfasser dieser welt.) ich hab dann den hahn aufgedreht, dann legte es los, das hochmoderne ding. und beendet den vorgang mit einer kleinen melodie, au weia.

dann wollte ich raus, eigentlich nur zum nächstgelegenen café. allerdings stelle ich dort fest, dass ich gar keinen frühstückshunger hatte, sondern lieber nachsehen wollte, was auf der anderen seite der brücke ist. das allerdings war dann eine überraschung.

ich landete im arsenal, was an sich keine besondere sache wäre. wäre nicht malina eines der wenigen romane, die ich bis ins beinah letzte kenne. vielleicht liebe ich das buch nicht besonders. ich erinnere mich, dass es mir zuallererst unlesbar vorkam. letztendlich aber habe ich darüber meine umfangreichste und irgendwie auch beste literaturwissenschaftliche arbeit schreiben können. (naja, lange her.) und genau so sieht mein exemplar auch aus. völlig zerfetzt und markerbunt.

ich befand mich also im oder am ungargassenland, oder wenigstens auf dem weg dorthin. keine frage, dass ich weiterging, ohne zu suchen. das finden geschah fast von selbst. nach dem spontanen durchqueren des parks um schloss belvedere stolperte ich selbstverständlich direkt auf den rennweg, ging von da aus weiter, eigentlich auf der suche nach einer u-bahn-station. irgendeine, um ein wenig weniger zu laufen. so geriet ich in die nähe des wiener stadtparks, aber eigentlich an eine große straßenkreuzung, unweit der beatrixgasse. und befand mich damit vielleicht hundert meter von der ungargasse entfernt, was mir allerdings jetzt gerade erst aufgefallen ist.

macht nix. das alles ist fiktives gelände, kein wirklicher teil der stadt. oder vielleicht doch? irgendwie irre. wenn ich all dem noch einen draufsetzen wollen würde, dann führe ich morgen mit der u-bahn nach kagran. aber das wäre wohl ein bisschen zu gewollt.

über sechs kilometer bin ich auf die art versehentlich gelatscht, sagt mir googlemaps gerade. einen stadtplan brauchte ich dabei nicht, nur hin und wieder die grobe richtung vom mobiltelefon. unfassbar, immer wieder, wie nah hier alles ist. als würde man von charlottenburg über wannsee schnell nochmal in kreuzberg vorbeisehen. zu fuß! (aber vielleicht sollte ich solche vergleiche langsam mal lassen.)

mein wien, immerhin, es wächst zusammen.

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